Sie sei "geschockt" gewesen, als sie erfahren habe, dass Nutella nicht "gesund und nahrhaft" sei. Ferrero soll allen Kunden Entschädigung zahlen.
Eine kalifornische Mutter zieht wegen irreführender Werbung für den Brotaufstrich Nutella vor Gericht. Sie sei "geschockt" gewesen, als sie erfahren habe, dass Nutella nicht "gesund und nahrhaft" sei, sondern viel Zucker und einen "gefährlich hohen Anteil gesättigten Fetts" enthalte, hieß es in der Klageschrift von Athena Hohenberg.
Darin forderte sie von dem Lebensmittelkonzern Ferrero Entschädigungen für alle US-Bürger, die seit dem Jahr 2000 einmal oder mehrfach Produkte von Nutella gekauft hätten.
Nutella soll seine Werbung ändern Hohenberg, Mutter eines vier Jahre alten Kinds, begründete ihre Klage damit, dass Nutella damit werbe, zu einer "ausgeglichenen Ernährung" beizutragen. Damit würden Verbraucher in die Irre geführt. Sie forderte in ihrer Klage daher auch, dass Nutella seine Werbung ändern müsse.
"Flamme nicht nahe dem Gesicht entzünden" ist vielleicht vernünftig. Es macht es aber schwer, einen Zigarettenanzünder zu benützen - auf dem steht diese Warnung nämlich. (c) REUTERS (� Denis Balibouse / Reuters) "Verpackung nicht umdrehen" ist bei einem Tiramisu recht verständlich. Blöd nur, dass "Tesco" den wertvollen Warnhinweis auf den Boden der Packung schreibt - man sieht sie also erst, wenn es zu spät ist. (c) REUTERS (� Jose Manuel Ribeiro / Reuters) Auf einer Packung Rattengift warnt der Hersteller: "Wir haben festgestellt, dass dieses Produkt Krebs bei Labormäusen verursacht hat". Das stellt sich die Frage: War das als Warnung oder Werbung gedacht? (c) Reuters (Alessia Pierdomenico) Auf einem Gasbrenner wird der chemisch und physikalisch Ungebildete gewarnt: "Achtung: Flammen können Feuer verursachen". (c) Bilderbox Preisausschreiben sind auch in den USA beliebt. Auf einer Packung Chips stand daher: "Sie können gewinnen. Kauf ist nicht Voraussetzung für Gewinn. Mehr Details auf der Innenseite der Packung". Die Frage ist: Wie kann man die Innenseite sehen, ohne die Packung zu kaufen? (c) AP (Frank Augstein) "Achtung: Das Medikament kann schläfrig machen". Diesen wichtigen Hinweis findet man in der Packungsbeilage eines Schlafmittels. (c) APA (Georg Hochmuth) "Nicht in der Dusche verwenden" ist bei einem Fön eine noch einigermaßen verständliche Warnung. Aber "Nicht verwenden, während Sie schlafen" ist doch etwas rätselhaft. (c) Reuters (David Gray) "Verwenden Sie diesen Hammer nicht, um auf harte Objekte zu schlagen". Man braucht demnach Nägel aus Gummi oder Kautschuk. (c) Bilderbox "Versuchen Sie nicht, die Kette mit Händen oder Genitalien zu stoppen". Ein durchaus hilfreicher Tipp auf einer schwedischen Kettensäge. (c) Reuters (Carlos Duran) "Dieses Produkt wurde nicht an Tieren getestet". Ein grundsätzlich positiver Hinweis, würde es sich nicht um einen Insektenspray in Neuseeland handeln. Stellt sich die Frage: Wie wurde er sonst getestet bzw. an wem? (c) Reuters (David Gray) "Nicht für die andere Verwendung verwenden". Dieser sehr präzise Hinweis findet sich auf einer japanischen Küchenmaschine. (c) Die Presse (Clemens Fabry) "Video mit Bedienungsanleitung liegt bei". Das wäre hilfreich, wenn es nicht bei einem Videorekorder beiliegen würde. Denn wenn man das Video ansehen kann, braucht man es irgendwie nicht mehr. (c) Reuters (Eriko Sugita) Elektrische Weihnachstbeleuchtung ist laut Warnschild "Nur zur Verwendung in Räumen und im Freien geeignet". Da stellt sich die Frage: Wo sonst? (c) APA (Georg Hochmuth) Originalaufschrift auf einer Batterie: "Do not recharge, put in backwards or use". Also nicht aufladen - in Ordnung. Nicht verkehrt herum einsetzen - auch klar. Aber "nicht verwenden" nimmt dem Produkt ein wenig den Sinn. (c) Bilderbox Einem schmucken Rückspiegel für Motorräder liegt ein wichtiger Warnhinweis bei: "Nicht vergessen: Die Objekte im Spiegel befinden sich hinter Ihnen". (c) Bilderbox Die Hersteller von Knie- und Ellbogenschützern warnen vor zu großem Vertrauen in ihre Produkte: "Schützt nicht Körperteile, die nicht vom Schützer bedeckt sind". (c) Bilderbox Auf den Erdnuss-Dosen in Flugzeugen ist der überraschende Hinweis angebracht: "May contain nuts", also "Vorsicht, könnte Nüsse enthalten". (c) Die Presse (Michaela Bruckberger "Steine essen kann zu zerbrochenen Zähnen führen". Diese Erkenntnis steht auf einem Chemiebaukasten, mit dem man kleine Steine mit Hilfe von Essig vergrößern kann. Es ist auch verlockend: Das Set heißt "Popcorn Rocks" (c) Bilderbox "Nicht geeignet für Kinder unter 36 Monaten". Bei Spielzeug ist diese Warnung nicht ungewöhnlich. Allerdings steht sie auf einer Glückwunschkarte zum ersten Geburtstag. Naja, lesen kann sie das Geburtstagskind ohnehin nicht. (c) Bilderbox "Dieses Produkt ist nicht zur Verwendung in Nassräumen geeignet". Diese Warnung steht auf einem Badezimmer-Heizstrahler in den USA. (c) Bilderbox Überzeugende Logik findet man auf einem Becher einer großen Kaffeehauskette: "Achtung: Heiße Getränke sind heiß". (c) Bilderbox "Fahren Sie nicht, wenn die Sonnenblende in Verwendung ist" - Die Hersteller eines Sonnenschutzes für Auto-Armaturen trauen ihren Kunden nicht allzuviel Intelligenz zu. (c) Bilderbox "Kann kleine Teile enthalten" steht auf einer Frisbee-Scheibe. Die Frage ist: Wo? (c) AP (BOB GALBRAITH) "Nicht in der Nähe von Feuer, Flammen oder Funken verwenden" - dieser Warnhinweis nimmt einem amerikanischen Grillanzünder irgendwie die Existenzberechtigung. Da muss man weiter bei der alten "Zündholz + Fön + Hoffnung"-Formel bleiben. (c) Bilderbox Mattia Pasini ist böse auf seine 125er Aprilia. Vielleicht wegen der Warnung im Handbuch des Modells "Moto 6.5", wo es heißt: "Das Fahrzeug wird nicht mit eßbaren Teilen hergestellt. Aus keinem Grund Teile beißen, lutschen, kauen oder schlucken." (c) AP (Paul White) Ein sinnvolles Warnschild auf einem Traktor: "Tod vermeiden!" Ganz lässt sich der Tod zwar nie vermeiden aber der Geräte-Hersteller will nicht direkt an dem finalen Ereignis schuld sein. "Schutzbrillen tragen": Wer seinen Brieföffner allzu schwungvoll verwendet, sei gewarnt. Keine Frage: Das Design von Apple-Produkten ist zum Anbeißen. Ganz logisch, dass Apple daher davor warnt, den kleinen Apple iPod Shuffle zu essen. Aber im Ernst: Dieser Werbegag soll darauf hinweisen, wie klein der iPod Shuffle ist. Midol hilft gegen alle Menstruationsbeschwerden. Umso überraschender, dass Patientinnen mit Prostata(!)-Problemen vor der Einnahme einen Arzt konsultieren sollen. Mit 'Fresh Brush' erreicht man die schwer erreichbaren Stellen. Im Klo. Da es auch schwer erreichbare Körperstellen gibt, warnen die Hersteller davor, die Bürste für die Körperhygiene zu verwenden. Sicherheitshalber. Rowenta denkt voraus: Obwohl es noch keine diesbezüglichen Prozesse gab, warnt das Unternehmen davor, Kleidung zu bügeln, während man diese trägt. Die Presse Nicht besonders überraschend: 'Vorsicht, dieser Tretroller bewegt sich bei Benützung.' Die Firma 'Frankel's Costume' weißt darauf hin, dass das Tragen des Superman-Kostümes keinerlei Superkräfte verleiht. Ebensowenig verleiht es die Fähigkeit zu fliegen. "Lottoschein nicht bügeln!". Wer seinen Lottoschein schon ein mal gebügelt hat, kann diesem Hinweis nur beipflichten. Der - mitunter Millionen werte - Computer-Beleg besteht nämlich aus Thermopapier. Dieses verfärbt sich bei Hitze schwarz. Und dann ist er wertlos. APA "Handy nicht im Mikrowellenherd trocknen!" Nach dem legendären Fall, in dem eine ältere Frau ihren Hund - mit letalen Folgen - in einem Mikrowellenherd getrocknet hatte, geht ein Handy-Hersteller nun auf Nummer sicher. AP Auch ein wichtiger Hinweis: Auf dem Tankdeckel eines Jetski ist vermerkt, man möge bei der Überprüfung Benzinstandes nicht mit einem Zündholz oder einer offenen Flamme in den Tank leuchten. Gepa "Vorsicht, hohe Drehzahlen beim Schleudern. Keine Personen in die Waschmaschine geben." Ein durchaus praktischer Hinweis soll Schlüsselerlebnisse in einer Münzwäscherei verhindern. AP Gelbe Seiten sind informativ, sollten aber nicht beim Aufofahren gelesen werden. Auf diese Feststellung legt ein Verlag in den USA wert. Merck musste das Schmerzmittel Vioxx vom Markt nehmen, weil es zu Todesfällen und Herzinfarkten geführt haben soll. Von Schadenersatzforderungen bis zu 25 Milliarden Dollar ist die Rede.So bleibt vielen Herstellern nur, sich mit Produktwarnungen gegen alle Eventualitäten zu schützen. Die Organisation "Michigan Lawsuit Abuse Watch" präsentiert die skurrilsten Auswüchse und vergibt sogar Preise im Wettbewerb um die irrwitzigsten Produktwarnungen. ap Ein wichtiger Hinweis, zumal Benzin ja brennen soll. Einer der skurrilsten Warnhinweise: Ein amerikanischer Klobürsten-Hersteller druckte - man kann ja nie wissen - auf die Verpackung: "Nicht zur Körperhygiene benutzen". epa Nicht minder skurril mutet die Warnung auf einem amerikanischen Schubkarren-Rad an: "Nicht für die Autobahnnutzung gedacht." epa Für Eltern mit faltbarem Kinderwagen darf der Hinweis "Kind vor dem Zusammenklappen entfernen" nicht fehlen. Auf Bohrmaschinen kann es schon mal vorkommen, dass man den Hinweis "Nicht als Instrument zum Zähnebohren gedacht" findet.In einem Labor in Deutschland testet ein Roboter an einem künstlichen Gebiss Haltbarkeit und Gebrauchstüchtigkeit eines Aufsatzes für elektrische Zahnbürsten. epa Auf einem elektrischen Massagestuhl stand "Zwängen Sie nie ein Körperteil in die Rückenlehne, wenn die Rotoren laufen".Als "Santa Claus" verkleidete Angestellte massieren Kunden eines Einkaufszentrum anlässlich einer PR-Kampagne in Japan. ap Jene Schilder, die man hinter die Windschutzscheibe steckt, damit das Auto auch im Sommer kühl bleibt, haben es in sich. Ein US-Hersteller empfahl: "Nicht mit aufgestelltem Sonnenschutz fahren". apa Wer Toiletten baut, kann sich nicht sicher sein, was am Klo so alles passiert: der Hinweis "Abziehwasser nicht zum Trinken geeignet" wurde auf einer Kloschüssel gesichtet. epa Um die Finger zu schützen, warnt ein Mixgeräte-Hersteller "Während der Benutzung kein Essen aus dem Mixer entfernen".Tirso Furcal aus der Dominikanischen Republik hat sechs Finger auf seiner linken Hand. Furcal wurde auch mit sechs Zehen an beiden Füßen geboren. Bei einer Operation wurden ihm der sechste Finger sowie die zwei "sechsten" Zehen entfernt. ap Ein Hersteller von Küchengeräten empfiehlt: "Erlauben Sie Kindern nie, in der Spülmaschine zu spielen". fabry Auch der Einsatz eines Fieber-Thermometers will gut durchdacht sein: "Wenn dieses Thermometer rektal eingesetzt wird, sollte anschließend keine Messung im Mund durchgeführt werden. lukawinsky Besondere Vorsicht ist bei Kinderrollern geboten: "Dieses Produkt bewegt sich, wenn es benutzt wird". ap Der Hersteller von Holzscheiten, die für Kamine benutzt werden, ließ auf dem Brennmaterial die Warnung "Vorsicht - Brandgefahr" anbringen. seidler Und auch, wer Angeln geht - egal ob große oder kleine Fische - sollte vorsichtig sein... ap Denn: Auf einer Packung Fischhaken kann man auch mal den Hinweis "Herunterschlucken schädlich!" finden. epa ''Heiße Getränke sind heiß'' In den USA gibt es häufig Klagen gegen Lebensmittelhersteller. Gerade in der vergangenen Woche sah sich die Fast-Food-Kette Taco Bell dem Vorwurf ausgesetzt, dass die Fleischgerichte zu wenig Fleisch enthielten. Konkurrent McDonald's sollte einmal viele Millionen zahlen, weil heißer Kaffee einer Frau Verbrennungen zugefügt hatte. Generell sind Raucher-, Asbest- und Brustimplantat-Klagen oder Klagen gegen Autohersteller und Pharmaunternehmen in den USA ein Milliardengeschäft. Besonders lukrativ sind Produkthaftungs-Klagen.
"Italien bangt um sein Nutella" Aber nicht nur in den USA droht Ferrero Ungemach. "Italien bangt um sein Nutella", schrieb eine italienische Zeitung im Sommer 2010. Grund war eine in Straßburg verabschiedete Regelung, wonach für jedes Produkt der jeweilige Anteil am täglichen durchschnittlichen Zucker-, Salz- oder Fettbedarf in Prozent ausgewiesen werden soll. "DiePresse.com" berichtete damals. Sollten zwei der Werte eine bestimmte Grenze überschreiten, dürfe das Lebensmittelprodukt nicht mehr als gesundheitsbezogen beworben werden, lautet die neue EU-Regel, die allerdings noch nicht in Kraft getreten ist.
Nach der Umsetzung könnte jedenfalls einer übertriebenen Werbung für ein Produkt ein Riegel vorgeschoben werden, denn die Unternehmen müssten ihre Behauptungen durch Studien auch nachweisen. Ferrero müsste also auf die heutige TV-Werbung von Nutella verzichten, in der der Brotaufstrich als gesundes, energiespendendes Produkt dargestellt wird.
(Ag.)
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