Ein Ratzinger-Schüler übernimmt das Stift Heiligenkreuz

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Maximilian Heim tritt als neuer Abt des Zisterzienserstiftes die Nachfolge von Gregor Henckel-Donnersmarck an.

Porträt des Tages

Eine ganz so schillernde Vita wie sein Vorgänger hat er nicht. Denn im Gegensatz zu Gregor Henckel-Donnersmarck, der erst als Spätberufener nach einer Managementkarriere ins Ordensleben eintrat, entschied sich Maximilian Heim schon früh für ein Leben als Geistlicher. Geboren 1961 im bayerischen Kronach, begann er 1981 sein Studium der Theologie und kam 1982 nach Heiligenkreuz. Nach der Priesterweihe wurde er zur Neugründung eines Klosters nach Stiepel, ein Stadtteil von Bochum, entsandt. 2004 wurde er dort zum Prior ernannt – ehe der 50-Jährige gestern, Donnerstag, vom Wahlkapitel zum neuen Abt gewählt wurde. „Für mich ist das so etwas wie heimkommen“, erklärte er nach der Wahl. Über seine Pläne als Abt konnte er da noch nicht viel verraten. Nur: „Grundlegend ändert sich gar nichts. Für mich ist die Kontinuität wichtig, wofür das Stift auch steht.“

Kontinuität zum Vorgänger – das heißt vor allem auch Arbeit mit den Medien. Denn Henckel-Donnersmarck schaffte es vor allem mit Öffentlichkeitsarbeit, das Stift immer wieder im Gespräch zu halten. Heim will dem nicht nachstehen: „Ich bin nicht medienscheu.“ Das zu toppen, was sein Vorgänger erreichte, wird allerdings nicht einfach: etwa den Besuch von Oscar-Gewinner Florian Henckel-Donnersmarck, den Neffen des nunmehrigen Altabts, der hier das Drehbuch zu „Das Leben der Anderen“ schrieb. Oder die CD mit Gesängen der Mönche, die in die Charts kam. Und vor allem den Besuch von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007. Einen guten Draht zum Papst hat Heim allerdings auch – immerhin dissertierte er 2004 über die Theologie von Joseph Ratzinger und wurde 2009 in den erweiterten Schülerkreis des Papstes berufen. Zu einem neuerlichen Papstbesuch gebe es derzeit aber noch keine Überlegungen. „Aber wir würden uns natürlich freuen, wenn er uns noch einmal besuchen kommt.“ eko/duö

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2011)

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