Fangt doch erst mal die Nazis

Das Ansehen der Polizei leidet weniger unter interner Kritik als unter Erfolglosigkeit.

Es mag für die Polizei unangenehm sein, wenn ein Insider erzählt, dass wegen Drucks aus der Politik nicht mit allem Nachdruck nach den Betreibern einer rechtsextremen Website gefahndet werde. Und es ist verständlich, dass man jenem Menschen keinen Orden umhängt. Ihm dafür gleich ein Disziplinarverfahren anzuhängen sieht allerdings vor allem nach einem aus: den Überbringer der schlechten Nachricht zum Schuldigen zu machen. Das Einzige, was dazu taugt, solche unangenehmen Aussagen als Humbug zu entlarven, wäre ganz simpel: die Betreiber der Nazi-Website zu finden und vor Gericht zu stellen. Solange das nicht gelingt, werden derartige Vorwürfe nicht wegzubekommen sein.

erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2011)

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