Die Ausleihungen sind in der Nacht auf Donnerstag von 1,2 auf 15,8 Milliarden Euro angestiegen. Der Markt rätselt über die Ursachen.
Die Ausleihungen der Geschäftsbanken des Euroraums bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sind am Donnerstag auf den höchsten Stand seit Ende Juni 2009 gestiegen. Die Ausleihungen der Banken über die Spitzenrefinanzierung (mit einem Zinssatz von 1,75 Prozent) erhöhten sich sprunghaft von rund 1,2 Milliarden Euro am Vortag auf 15,8 Milliarden Euro. Dies teilte die EZB am Donnerstag mit.
Die EZB kommentierte den Anstieg nicht. Am Markt war zunächst unklar, ob es sich tatsächlich um einen erhöhten Bedarf oder einen Fehler handelt. Weitere Anzeichen für Verspannungen waren an den Märkten zunächst nicht erkennbar. Die mit 0,25 Prozent verzinsten Einlagen der Banken sanken unterdessen auf rund 14,7 (Vortag: 17,9) Milliarden Euro.
Grundsätzlich spiegeln die Einlagen und Ausleihungen Spannungen im Handel der Banken mit kurzfristiger Liquidität wider. Generell meiden die Banken jedoch die Möglichkeit, direkt bei der EZB über Nacht Einlagen oder Ausleihungen zu tätigen, da die Zinssätze für diese Geschäfte ungünstig sind.
(Ag.)