Vassilakous zehn Gebote

Wiens Vizebürgermeisterin legt ihre Leitlinien für die Stadtplanung vor.

Zunächst die erfreuliche Nachricht: Nach den jüngsten programmatischen Aussagen Maria Vassilakous lebt die Hoffnung auf, dass die Stadt Wien zumindest – und diese vermeintlich kleine Einschränkung ist wichtig – in Person der grünen Planungsstadträtin gewillt ist, im Zusammenhang mit Stadtgestaltung und -entwicklung neue Wege zu gehen. Getreu dem Motto, wer einigermaßen akzeptable Ergebnisse erreichen will, muss sich hohe Ziele setzen.

Vassilakou scheint gewillt, selbst aktiv gestalterisch Ideen und Konzepte für die Stadt zu entwickeln (genauer: sie von ihren Experten entwickeln zu lassen). Und nicht diese Aufgabe großzügig von Grundstücksinhabern und/oder/ist gleich Baukonzernen erledigen zu lassen. Natürlich könnte man einwenden, dass manches doch sehr allgemein gehalten war bei dieser „Regierungserklärung“ der Vizebürgermeisterin. Siehe die Forderung nach mehr Lebensqualität. Sehr originell. Aber wir wollen diesmal nicht so streng sein. In einem Punkt hingegen schon: Vassilakou sollte von ihren Fantasien, eine neue Abgabe bei Flächenumwidmungen einführen zu wollen, rasch wieder Abschied nehmen. Und stattdessen ein elftes Gebot in ihren Kanon aufnehmen: Du sollst nicht (ständig) neue Abgaben erfinden.

dietmar.neuwirth@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.02.2011)

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