Staatsanwaltschaft erhöht Druck im Meinl-Verfahren

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Meinl-Staatsanwalt Fussenegger wechselt nach Feldkirch und bekommt zwei Nachfolger. Das Ermittlerteam in der Strafsache Julius Meinl IV wird um die Staatsanwälte Michael Radasztics und Bernhard Löw erweitert.

Wien/Red. Die Staatsanwaltschaft Wien nimmt in der Causa Meinl den unter Druck geratenen Staatsanwalt Markus Fussenegger etwas aus der Schusslinie, verstärkt das „Meinl-Team“ aber um zwei weitere Staatsanwälte. Der Sprecher der Wiener Staatsanwaltschaft, Thomas Vecsey, bestätigte am Dienstag, dass der bisher für die Strafsache Julius Meinl IV zuständige Fussenegger per 1. März auf eigenen Wunsch nach Feldkirch in Vorarlberg übersiedelt, betonte aber, dass er „zur weiteren Bearbeitung der Causa bis auf Weiteres der Staatsanwaltschaft Wien zugeteilt“ bleibt.

Fussenegger wird aber nicht einen, sondern zwei Nachfolger einarbeiten Das Ermittlerteam wird um die Staatsanwälte Michael Radasztics und Bernhard Löw erweitert.

Fusseneger hatte die möglicherweise strafrechtliche Seite des Skandals um die Immobiliengesellschaft Meinl European Land (MEL, jetzt unter neuen Eigentümern in „Atrium“ umbenannt) von Anfang an betreut. Die spektakuläre Verhaftung von Julius Meinl im April 2009 und die spätere Freisetzung nach Hinterlegung einer Kaution von 100 Mio. Euro waren unter anderem auf seine „Kappe“ gegangen.

Von der Meinl Bank war der Staatsanwalt deshalb heftig angegriffen worden. Die Bank ließ gestern verlauten, sie hoffe, dass es durch den Staatsanwaltswechsel zu keinen weiteren Verzögerungen im Verfahren komme. Gegen Julius Meinl wird wegen Untreue und Betrugs in Zusammenhang mit der MEL ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung. Meinl selbst weist die Vorwürfe strikt zurück.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.02.2011)

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