Der Ex-Premierminister und einstige Kronprinz von Altpräsident Jacques Chirac folgt der glücklosen Michèle Alliot-Marie nach.
Der neue starke Mann in der Regierungsmannschaft des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy heißt Alain Juppe. Der 65-jährige Ex-Premierminister und einstige Kronprinz von Altpräsident Jacques Chirac wird der neue französische Außenminister. Es ist ein Amt, das er von 1993 bis 1995 schon einmal ausgeübt und mit Bravour geleitet hatte.
Juppe kennt die Höhen und Tiefen des politischen Geschäfts: 2004 hatte er die politische Szene verlassen müssen, nachdem er im Zusammenhang mit einer Parteispendenaffäre verurteilt worden war. Nach einem Jahr Auszeit als Professor an einer Verwaltungshochschule im kanadischen Montreal war er 2007 wieder zurück; Präsident Sarkozy ernannte ihn zum Umweltminister. Einen Monat später musste Juppe wieder gehen, weil er bei den Parlamentswahlen kein Mandat bekam.
Streiks wegen Reformplänen
Ende vergangenen Jahres berief Sarkozy den am 15. August 1954 im südwestfranzösischen Mont-de-Marsan geborenen Bürgermeister von Bordeaux dann als Verteidigungsminister erneut in sein Kabinett. Juppe, der wie viele seiner Kabinettskollegen Absolvent der Elite-Hochschule ENA ist, war bereits Außenminister in der Regierung von Premierminister Edouard Balladur; dessen Amt übernahm er dann selbst 1995 nach der Wahl von Jacques Chirac zum Präsidenten. Als Premierminister hatte er mit seinen ehrgeizigen Reformplänen hartnäckigen Widerstand in der Bevölkerung und wochenlange Streiks ausgelöst.
Juppe ist als Außenminister die neue Nummer zwei in der französischen Regierung und gilt als enger Vertrauter von Präsident Sarkozy.
(Ag.)