Mit "Glasnost" und "Perestroika" wollte Gorbatschow einst die Sowjetunion reformieren - und trug damit zu ihrem Ende bei.
02.01.2017 um 12:28
Michail Sergejewitsch Gorbatschow hat im März seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert. Der Ex-Sowjetpräsident veränderte die Welt. Nach Jahrzehnten der Willkür und Unfreiheit in der Sowjetunion leitete er einen historischen Reformkurs ein - und trug damit zum Ende des kommunistischen Machtblocks bei.
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Gorbatschow wird am 2. März 1931 im nordkaukasischen Dorf Priwolnoje (Region Stawropol) als Sohn von Kolchose-Bauern geboren. Er arbeitet zunächst als Mähdreschermechaniker und studiert schließlich an der Moskauer Lomonossow-Universität Jus. (Im Bild mit Boris Jelzin)
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Nach dem Beitritt zur Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) im Jahr 1952 folgt ein steiler politischer Aufstieg. Gorbatschow wird 1971 Mitglied des Zentralkomitees und 1980 Mitglied des Politbüros. Als Repräsentant des Obersten Sowjets gestaltet er die Kreml-Politik mit.
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1985 wird Gorbatschow gegen den Widerstand kommunistischer Altkader mit 54 Jahren zum zweitjüngsten Generalsekretär der KP-Geschichte gewählt. Er packt eine historische Reformpolitik von "Glasnost" (Offenheit) und "Perestroika" (Umgestaltung) an. (Im Bild mit Ronald Reagan)
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In einer Rede vor den Vereinten Nationen in New York kündigt Gorbatschow 1988 einseitige Abrüstungsschritte an. Das Echo ist weltweit positiv. Zudem zieht Gorbatschow nach zehnjährigem militärischem Fiasko die sowjetischen Truppen aus Afghanistan ab.
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Bei einem Besuch in Ost-Berlin am 7. Oktober 1989 kommt es zum berühmten Satz: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben". Bild: Bruderkuss mit dem damaligen DDR-Staatschef Erich Honecker
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Im Juli 1990 stimmt Gorbatschow bei einem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl der deutschen Wiedervereinigung zu. Im selben Jahr erhält er den Friedensnobelpreis.
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Im August 1991 übersteht Gorbatschow zwar einen Putsch von KP-Funktionären. Aber immer mehr Sowjetrepubliken sagen sich von Moskau los. Der Zerfall der Sowjetunion bedeutet auch das Ende der Ära Gorbatschow - er tritt am 25. Dezember 1991 zurück.
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Der Ex-Präsident ist nach wie vor ein international gefragter Diskussionsgast. In der russischen Tagespolitik ist seine Stimme aber kaum zu vernehmen. Noch heute sehen viele Menschen in Russland den Ex-Präsidenten als Zauderer, der das Land ins Chaos gestürzt hat.
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Ex-Sowjetpräsident im Porträt
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