Die Industriestaaten Japan und Südkorea haben den US-Vorschlag wegen der Libyen-Krise auf Ölreserven zuzugreifen zurückgewiesen.
Japan und Südkorea haben US-Vorschläge zurückgewiesen, wegen der Libyen-Krise ihre Ölreserven anzuzapfen. "Wir machen uns wegen des Nachschubs überhaupt keine Sorgen", erklärte ein Sprecher des japanischen Handelsministeriums, das für die Vorräte zuständig ist. Auch ein Vertreter des staatlichen Ölkonzerns Korea National Oil Corp (KNOC) erklärte, Südkorea habe keine Pläne, auf seine Reserven zurückzugreifen. Die beiden asiatischen Länder gehören zu den fünf größten Öl-Importeuren der Welt.
Die USA erwägen dagegen, ihre zur Absicherung gegen Ölkrisen angelegten Vorräte anzuzapfen. "Wir schauen uns die verschiedenen Möglichkeiten an", sagte der Generalsekretär des US-Präsidialamtes, Bill Daley, dem TV-Sender NBC. "Die Frage der Reserven ist eine davon."
Wegen des Bürgerkriegs in Libyen steigt der Ölpreis. Für die Nordsee-Sorte Brent musste am Montag mit 117,20 Dollar (84,0 Euro) pro Barrel (1 Barrel = 159 Liter) rund ein Prozent mehr als noch Ende vergangener Woche bezahlt werden. US-Öl verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 106,05 Dollar (75,98 Euro). Dies ist der höchste Stand seit zweieinhalb Jahren. Die Industriestaaten haben nach der Ölkrise in den 70er Jahren Vorräte angelegt, um ihre Volkswirtschaften 90 Tage lang auch ohne Nachschub versorgen zu können.
(APA/Ag.)