Das Umgarnen der Investoren hat begonnen - Außerdem steigt bei den Banken mit dem Auslaufen der Staatshilfen die Bereitschaft sich von Immobilienbeständen zu trennen.
Der Finanzinvestor Carlyle wittert Chancen auf dem europäischen Immobilienmarkt und umgarnt Investoren für neue Gelder. Für das kommende Jahr sei ein vierter Immobilienfonds für die Region mit einem Volumen von bis zu zwei Milliarden Euro geplant, sagte Managing Director Eric Sasson am Rande der Immobilienmesse Mipim im französischen Cannes.
Carlyle will nicht nur die am Boden liegenden Immobilienpreise etwa in Spanien zum Einstieg nutzen. Das Private-Equity-Haus setzt auch darauf, dass bei den Banken mit dem Auslaufen der Staatshilfen die Bereitschaft steigt, sich von unliebsamen Immobilienbeständen zu trennen. Viele Objekte waren den Instituten in der Finanzkrise zugefallen. "Wir stellen fest, dass die Banken inzwischen eher an einer Einigung interessiert sind", betonte Sasson.
In den vergangenen Jahren habe die Bewertungsfrage noch im Wege gestanden, das ändere sich allmählich. "Es gibt eine gewisse Müdigkeit bei den Banken - irgendwann haben sie einfach keine Lust mehr, so viel in ihrer Bilanz mitzuschleppen", sagte Sasson. Erst zu Monatsbeginn hatte Carlyle mitgeteilt, künftig auch auf dem deutschen Immobilienmarkt stärker mitzumischen. Die Mittel aus dem dritten europäischen Immobilienfonds sind noch gar nicht vollständig investiert - im Topf stecken noch rund 600 Millionen Euro. Weltweit verwaltet Carlyle derzeit ein Vermögen von rund 150 Milliarden Dollar.