Rätsel um das Massensterben vor 65 Mio. Jahren

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Der zuverlässigste Marker für einen Asteroideneinschlag "Iridium" gerät in Zweifel. Experte vermutet spätere Verfrachtung. Es könnte aber auch sein, dass der Einschlag doch nicht Ursache des Massensterbens war,

Vor 65 Millionen Jahren fuhr ein Asteroid vor Yukatan in die Erde, dem folgenden Massensterben fielen die Saurier und viele Meereslebewesen zum Opfer. So sieht es die Forschermehrheit – darunter der Geochemiker und Chef des Naturhistorischen Museums Christian Köberl –, sie stützt sich vor allem auf eines: viel Iridium in vielen Regionen vor 65 Mio. Jahren. Es kann nur mit einem Asteroiden gekommen sein. Aber im Vorjahr fanden Forscher in den USA über dem Iridium Fossilien von Ammoniten – die haben aber nach bisheriger Lesart den Aufschlag nicht überlebt. Nun hat Köberl selbst in Polen ein neues Rätsel entdeckt: Dort liegt das Iridium zehn Zentimeter tiefer als andere Einschlagsmarker (Acta Palaeontol.Pol. 56, S.205). Köberl vermutet eine spätere Verfrachtung – aber Iridium bewegt sich geochemisch nicht, und leichter verfrachtbare Elemente wurden nicht verfrachtet –, es könnte aber auch sein, dass der Einschlag doch nicht die (einzige) Ursache des Massensterbens war, Dissidenten vermuten das. jl

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.03.2011)

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