Die 27 Energieminister der Europäischen Union werden bereits am Dienstag über die Konsequenzen des japanischen Atom-Unglücks für Europa beraten.
Nach dem Atomunglück in Japan hat die EU-Kommission zu einem Atomenergie-Gipfel eingeladen. Am morgigen Dienstag werden die 27 EU-Energieminister mit dem zuständigen Kommissar Günther Oettinger über die Konsequenzen für Europa beraten. Das teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Auch Nuklearexperten, Aufseher für die Nuklearsicherheit und Atomkraftwerkbetreiber werden bei dem Treffen dabei sein. "Ich halte die Tragweite des Vorfalls in Japan für nicht abschließend absehbar", sagte Oettinger in Berlin.
In Europa liegt die Verantwortung für die Sicherheit von Atomkraftwerken bei den Mitgliedsstaaten selbst. Jeder Staat vergibt nach Kommissionsangaben eigenständig Lizenzen für den Betrieb der Anlagen. Es sei Sache der Staaten, über regelmäßige Kontrollen zu wachen sowie Sicherheitsvorgaben für den Fall von Erdbeben und für Systeme zur Kühlung von Reaktorblöcken festzulegen. Eine unabhängige Behörde wache darüber. "Ziel des Ministertreffens ist es, aus erster Hand Informationen über nationale Notfallpläne und Sicherheitsmaßnahmen zu erhalten", teilte die Kommission mit.
Nach Angaben der EU-Kommission hat die Atomkatastrophe in Japan keine unmittelbaren Folgen für Europa. "Die Strahlenbelastung in allen EU-Staaten ist derzeit normal", berichtete die Behörde. Dies sei am Morgen von Expertenmessungen bestätigt worden. Japan habe bisher noch keine Hilfe von den EU-Staaten abgerufen. Es stünden Geräte für die medizinische Versorgung und Wasseraufbereitung bereit. Die EU-Behörde ist in Kontakt mit japanischen Behörden und der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA/IAEO). Zudem informiert die EU-Kommission alle Mitgliedstaaten über die Entwicklungen in Japan.
(Ag.)