Frauengesundheit mit Männer-Bezug

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Die neuesten Erkenntnisse der geschlechtsspezifischen Medizin liefern die Basis für den Ratgeber „Das große Frauengesundheitsbuch". Partnerschaft und Liebe kommen nicht zu kurz. Das Buch von Frauen für Frauen.

„Eine Reise zu sich selbst“ – so leitet die Frauenärztin Dr. Elisabeth Kucera-Sliutz „Das große Frauengesundheitsbuch“ ein, das die Medizinjournalistin Sabine Fisch mit Hilfe von Expertinnen zusammengestellt hat. Das Buch wurde von Frauen für Frauen geschrieben und versucht, aus der spezifischen Sichtweise des „Frau-Seins“ Körper, Seele, Geist, Gesundheit und Krankheit darzustellen.

Die weibliche Anatomie

Sachkundige Beiträge über die weibliche Anatomie, Sexualität, Verhütung, Fortpflanzung, Schönheitschirurgie, Krankheit oder Beziehungsprobleme sprechen Frauen in leicht verständlicher Form an. Mit einem umfangreichen Sachregister ist das Buch überdies ein Nachschlagewerk für medizinische Information, praktische Tipps, Kontakte und weiterführende Adressen.

Die Wahl des Titels ist dabei bereits Programm: Er bezieht sich auf die bisherigen Ergebnisse des noch sehr jungen Gebiets der „Gender-Medizin“. Das gilt vor allem für die Diagnose und Therapie von Krankheiten, für die geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Mann und Frau bereits wissenschaftlich belegt sind. Sowohl für Frauen wie auch für Männer ist dieses Wissen, etwa über die unterschiedliche Wirkung von Medikamenten oder die richtige Bewertung von Krankheitssymptomen, von entscheidender Bedeutung. Traditionell interessieren sich allerdings Frauen mehr für diese Fragen als Männer.

Im „großen Frauengesundheitsbuch“ geht es allerdings nicht nur um medizinische Themen wie einen gesunden Lebensstil, Ernährung, Sport oder den Umgang mit Alkohol und Zigaretten. Auch Partnerschaft und Liebe – ihr „Lieblingsthema“, wie die Autorin gesteht – spielen eine große Rolle. Immerhin kann eine glückliche Partnerschaft wesentlich zu Gesundheit, Immunsystem und Wohlgefühl beitragen.

Die Rolle der Liebe

Sabine Fisch geht daher auch der Frage nach, warum heute so viele Beziehungen scheitern. Laut Statistik Austria lag die Scheidungsrate 2008 bei mehr als 47 Prozent. Es sind übrigens vorwiegend die Frauen, die eine Scheidungsklage einreichen. Heute muss keine Frau mehr in einer unbefriedigenden Ehe bleiben. „Während für eine Eheschließung die Liebe früher nur eine untergeordnete Rolle spielte, gilt eine Beziehung, eine Ehe ohne Liebe heute als (fast) undenkbar.“

Oft sind es allerdings zu hohe Erwartungen, die an den Partner gestellt werden und schließlich zu einer Trennung führen. „Perfekte Männer gibt es nicht. Was es allerdings schon gibt, sind Männer, die für uns perfekt sind“, meint die Autorin. „ Reden Sie miteinander, lachen Sie miteinander, streiten Sie miteinander, aber kommunizieren Sie. Das ist tatsächlich wichtig für eine Beziehung.“

Weitere Kapitel drehen sich um spezifische Frauenkrankheiten und was man dagegen tun kann, um Hausapotheke, Hausmittel, Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen. Alles in allem ein umfassendes Gesundheitskonzept, das Frauen helfen soll, ihr Leben bewusster zu leben. (nie)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.03.2011)

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