Die Unsicherheit aufgrund der Eskalation des Konflikts lässt den Ölpreis wieder steigen. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um zwei Prozent.
Nach Beginn der Militärschläge gegen Libyen durch die westliche Koalition sowie mit Blick auf die gewalttätigen Auseinandersetzungen in anderen wichtigen Ölstaaten in Nordafrika und dem Mittleren Osten haben sich zu Wochenbeginn noch einmal Befürchtungen über Unterbrechungen der globalen Ölversorgung größeren Ausmaßes verstärkt. In der von politischen Unruhen heimgesuchten Region werden rund 30 Prozent der weltweiten Ölförderung realisiert.
Ölpreis fast auf Jahreshöchststand
Der Preis für das Nordseeöl Brent legte am Montagvormittag um rund zwei Prozent zu. Händler sprachen von Unsicherheit angesichts der Eskalation des Konflikts am Wochenende. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Brent-Öl zur Auslieferung im Mai stieg am Montag in der Früh im asiatischen Handel um bis zu 2,29 Dollar auf 116,22 (82,25 Euro) Dollar und näherte sich damit den bisherigen Jahreshöchstständen. Die Aufstände in mehreren nordafrikanischen Ländern hatten in diesem Jahr bereits für einen deutlichen Schub gesorgt.
Der Preis für Brent-Öl war Anfang März bezogen auf den Tagesschlusskurs schon auf 116,48 Dollar gestiegen. Der bisherige Höchststand war im Juli 2008 kurz vor Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise mit 146,08 Dollar erzielt worden. Nur wenige Monate später zu Weihnachten 2008 fiel der Ölpreis auf ein Tief von 36,61 Dollar zurück.
Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Auslieferung stieg am Montag ebenfalls kräftig um 1,75 Dollar auf 102,82 Dollar. Libyen zählt zwar nicht zu den größten Öllieferanten der Welt, war für Deutschland 2010 aber immerhin der fünftwichtigste Rohölexporteur nach Russland, Großbritannien, Norwegen und Kasachstan.
(APA/Ag.)