BP: Herber Rückschlag im Kampf um Rosneft-Allianz

BP-Chef Robert Dudley unter Druck
BP-Chef Robert Dudley unter Druck(c) REUTERS (Suzanne Plunkett)
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Das Urteil eines Schiedsgerichts bringt AAR, das die Kooperation von BP und Rosneft bekämpft, einen Erfolg und BP-Chef Dudley in große Verlegenheit.

Russlands größter Ölkonzern Rosneft hält trotz eines Gerichtsentscheides weiter an seinem geplanten milliardenschweren Aktiendeal mit dem britischen Ölmulti BP fest. "Das Stockholmer Gericht hat das vorläufige Verbot nur verlängert und wird die Verhandlung voraussichtlich am 7. April wieder aufnehmen." Das sagte Rosneft-Aufsichtsratschef Igor Setschin in Moskau. Rosneft werde wegen der Verschiebung der Vereinbarung Schadenersatz fordern.

Die Klage hatte das russische Konsortium AAR erhoben, das Aktionärsvereinbarungen verletzt sah. Geplant ist, dass Rosneft für 9,5 Prozent der eigenen Aktien fünf Prozent der BP-Stammaktien erhält. Jedes Paket kostet geschätzt 8 Milliarden US-Dollar (5,67 Milliarden Euro). Zudem wollen die Unternehmen bei der Gewinnung von Öl und Gas auf dem arktischen Festlandsockel Russlands zusammenarbeiten. AAR betreibt mit BP wiederum den russischen Ölkonzern TNK-BP.

Diese Entwicklung ist ein herber Rückschlag für den neuen BP-Chef Robert Dudley. Dudley wird in der Ölbranche eigentlich als Russland-Experte angesehen. Der Amerikaner leitete bis 2008 sogar das Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP. Nach einem ersten Streit mit den vier Oligarchen über die Ausrichtung des Konzerns musste Dudley das Land jedoch verlassen, weil sein Visum nicht verlängert wurde. AAR hatte BP zunächst angeboten, selbst anstelle von BP in das Joint Venture mit Rosneft zu gehen. BP hatte diesen Plan indes abgelehnt.

(APA/Ag.)

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