FDP: Tritt Rösler Westerwelles Nachfolge an?

FDP-Wahlparty in Berlin
FDP-Wahlparty in Berlin(c) dapd (Patrick Sinkel)
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Der deutsche Gesundheitsminister Rösler dürfte von Westerwelle den FDP-Parteivorsitz und das Vizekanzler-Amt übernehmen. Westerwelle steht 2013 auch nicht mehr als Spitzenkandidat zur Verfügung.

Der deutsche Gesundheitsminister Philipp Rösler soll neuer FDP-Vorsitzender werden. Das berichtete der Berliner "Tagesspiegel" am Montag von einer Sitzung des Partei-Präsidiums. Generalsekretär Christian Lindner beteuerte unterdessen, dass noch keine Entscheidung gefallen sei und eine Vorentscheidung über die Nachfolge Guido Westerwelles erst am Dienstag getroffen werden soll.

Westerwelle hatte am Wochenende seinen Rückzug als Parteivorsitzender angekündigt. Mitte Mai wird sein Nachfolger offiziell auf dem Parteitag gewählt.

Rösler war bereits im Vorfeld als aussichtsreicher Kandidat gehandelt worden. Sollte der gebürtige Vietnamese tatsächlich Parteichef werden, würde ihm Westerwelle auch das Amt des Vizekanzlers abtreten: "Es ist völlig klar, dass der nächste Parteivorsitzende, wenn er dem Kabinett angehört, auch Vizekanzler wird", erklärte Westerwelle, der aber Außenminister bleiben wird.

Rösler soll Medienberichten zufolge auch das Ressort wechseln und seinen Parteikollegen Rainer Brüderle als Wirtschaftsminister beerben wollen.

Westerwelle steht nach Angaben von Parteikollegen auch nicht mehr als Spitzenkandidat bei der nächsten Bundestagswahl 2013 zur Verfügung. Das seien die Konsequenzen aus seinem Rückzug als Parteivorsitzender, soll der Politiker während einer Sitzung erklärt haben. Außenminister will Westerwelle aber bleiben.

Alt-Liberaler fordert Westerwelles Rücktritt aus allen Ämtern

Ex-FDP-Innenminister Gerhart Baum hat Westerwelle aber am Montag aufgefordert, auch als Außenminister zurückzutreten: "Ein glaubwürdiger Neuanfang ist für die FDP nur ohne Westerwelle zu machen", sagte Baum am Montag "Spiegel Online". "Es ist den Bürgern schwer zu vermitteln, dass jemand vom Parteivorsitz zurücktritt, weil die Partei ihn nicht mehr will, gleichzeitig aber noch das Land nach außen vertreten soll." Der "massive Vertrauensverlust" der Partei erfordere nun einen klaren Schnitt.

(APA/Red.)

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