Die Banken erhalten von der Bank of Japan umgerechnet 8,2 Milliarden Euro, die Zinsen bleiben unverändert bei null Prozent.
Die Bank von Japan stellt angesichts der Belastungen für die Wirtschaft durch Beben und Tsunami Sonderkredite in Milliardenhöhe bereit. Den Banken im besonders betroffenen Nordosten des Landes solle mit umgerechnet 8,2 Milliarden Euro (eine Billion Yen) unter die Arme greifen, teilte die japanische Zentralbank am Donnerstag nach ihrer zweitägigen geldpolitischen Sitzung mit. Die Zinsen ließ sie unverändert in der Spanne von null bis 0,1 Prozent und signalisierte zugleich ihre Bereitschaft, an der lockeren Geldpolitik angesichts der erschwerten Umstände nach den Naturkatastrophen festzuhalten.
Die wirtschaftliche Lage schätzte die Notenbank schlechter ein. "Die japanische Wirtschaft steht wegen des Erdbebens unter erheblichem Abwärtsdruck, vor allem die Produktion", erklärte die Zentralbank. Die Notkredite mit einer Laufzeit von einem Jahr sollen zu einem Zinssatz von 0,1 Prozent bereitgestellt werden.
Schlimmste Krise seit Weltkrieg
Japan befindet sich in der schlimmsten Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, nachdem ein schweres Erdbeben und ein darauffolgender Tsunami am 11. März weite Teile des Nordostens verwüsteten. Die Schäden in Folge der Havarie des Atomkraftwerks Fukushima sind zudem kaum abzuschätzen. Als erste Reaktion auf die Katastrophe hatte die Zentralbank vergangenen Monat den Banken bereits zusätzliche Liquidität bereitgestellt.
Mit den neuen Milliardenkrediten soll den Banken des Landes ermöglicht werden, von der Krise betroffene Firmen mit frischem Geld zu versorgen. Der Zinsbeschluss fiel einstimmig. Die Zins-Entscheidung am Donnerstag war erwartet worden. Bereits seit vergangenen Oktober liegt der Leitzins in Japan bei 0,0 bis 0,1 Prozent.
Seit dem schweren Erdbeben und dem anschließenden Tsunami am 11. März hat die Notenbank mehr als 80 Billionen Yen in die Finanzmärkte gepumpt.
(APA)