Ortstafeln: Slowenen-Rat gegen 17,5-Prozent-Hürde

ZWEISPRACHIGE ORTSTAFEL IN K�RNTEN
ZWEISPRACHIGE ORTSTAFEL IN K�RNTEN(c) APA/GERT EGGENBERGER (Gert Eggenberger)
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Der Rat der Kärntner Slowenen will aber weiter verhandeln. Man kann sich eine Lösung mit 175 zweisprachigen Ortstafeln vorstellen. Für Landeshauptmann Dörfler ist dies "indiskutabel".

Tratten/Ferlach. Der Rat der Kärntner Slowenen lehnt in der Frage der zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten die 17,5-Prozent-Hürde ab. Am Volksgruppentag – dem höchsten Beschluss- und Entscheidungsgremiums des Rates – wurde Samstagnachmittag eine entsprechende Erklärung aufgesetzt und mehrheitlich verabschiedet.

Als Begründung für die Ablehnung nannte der Rat die „Verfassungs- und Völkerrechtswidrigkeit“ der 17,5-Prozent-Hürde. Der Rat kann sich allerdings eine Lösung mit 175 Ortstafeln vorstellen. Der Obmann des Rates der Kärntner Slowenen, Valentin Inzko, zeigte sich nach der Ablehnung der 17,5-Prozent-Hürde optimistisch, dass es trotzdem zu einer Verhandlungslösung kommt.

„Es ist eine Enttäuschung und indiskutabel.“ So kommentierte Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler den Beschluss des Rates. Das Verhandlungsergebnis mit der 17,5-Prozent-Hürde und auch die Verhandler seien durch die Entscheidung brüskiert worden, so Dörfler.

Bundespräsident Heinz Fischer will am Sonntag seinen Beitrag zur Lösung des Streits leisten: Er empfängt Vertreter dreier Slowenenverbände, darunter den Rat, in Mürzsteg. Bis Sommer soll nach Wünschen Dörflers und Ostermayers das neue Ortstafelgesetz kommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10. April 2011)

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