Zum ersten Mal wurde von einem Schiff aus auf ein bewegliches Ziel geschossen. Das US-Militär arbeitet schon seit einiger Zeit an Energiewaffen in den unterschiedlichsten Bereichen.
Die Wasserstreitkräfte der USA wollen bald mit Laserstrahlen auf gegnerische Schiffe schießen. Am 6. April bereits konnte die US Navy erfolgreich einen Hochenergielaser (HEL) gegen ein kleineres Schlauchboot testen. Dabei schaffte es der Laser, in nur wenigen Sekunden den Außenbordmotor des Ziels in Brand zu setzen. Es war das erste Mal, dass ein Schiff mit einem Laser auf ein anderes Schiff geschossen hatte, berichtet die Navy auf ihrer Website . Allerdings handelte es sich bei der Waffenplattform "Maritime Laser Demonstration" um einen ausrangierten Zerstörer, der per Fernsteuerung unterwegs war.
Kimme, Korn und etwas Schwarzpulver waren früher vielleicht einmal die Zutaten für eine gute Waffe. Heutzutage sind schon Geräte im Einsatz, die vor zehn Jahren noch in den Bereich der Science Fiction gehört hatten. Laser-Waffen, Phaser, Railguns oder Strahlenwaffen - all das ist bereits Realität. (c) AP (J. Pat Carter) Dieser XM-25 Granatwerfer besitzt ein Magazin mit vier 25-Millimeter-Geschossen, einen Laser-Zielsucher und einen Onboard-Computer. Dieser berechnet, wenn ein Projektil an einem Ziel vorbeifliegt und zündet es dann. Sinn der Sache: Gegner zu erwischen, die sich hinter Deckungen verschanzen. Nach der "Smart Bomb" jetzt die "Smart Bullet" der US-Armee. (c) U.S. Army An einem wortwörtlich hochspannenden Projekt arbeitet eine Gruppe der US Army. Mit dem Laser-Induced Plasma Channel (LIPC) werden Blitze entlang eines Laser-Impulses gelenkt. Das ist möglich, da der Laser die Luft um ihn herum zu Plasma verwandelt und so ein Kanal für den Blitz entsteht. (c) U.S. Army Mit Elektromagneten wird ein Projektil so schnell beschleunigt, dass es jegliche Panzerung durchbricht. Seit den 1980er-Jahren läuft die Forschung solcher Waffen. Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) hat bereits einen Prototypen, der ein 3,2 Kilogramm schweres Projektil auf 9072 Km/h beschleunigen kann. Der Effekt ist beängstigend (siehe Video). Inzwischen konnte die US Navy die bisher sehr umfangreiche Apparatur schon in Form einer Schiffskanone bringen. Das Projekt ist aufgrund seiner hohen Kosten umstritten. (c) U.S. Navy (John F. Williams) Diese zärtliche Gerät hört auf den unscheinbaren Namen Active Denial System (ADS) und dient einem einzigen Zweck: Angreifer abschrecken. Durch Mikrowellen erhalten Zielpersonen das Gefühl, dass ihre Haut zu brennen beginnt. Reflexartig zucken sie zurück und rennen davon, wie dieses Video demonstriert. (c) U.S. Department of Defense Long Range Acoustic Devices (LRAD) liefern eine zielgerichtete Schallwelle, die offiziell für Warnungen oder zur Kommunikation dienen soll. Derart "abgefeuerte" Schallwellen können bis zu 300 Meter weit klar und deutlich gehört werden. Der Hersteller will seine Geräte nicht als Waffen verstanden wissen, sie sollen aber bereits zur Abschreckung von Piraten oder zum Ärgern von Demonstranten eingesetzt worden sein. (c) U.S. Navy Terminator ist zwar noch nicht Realität, fahrbare Roboter-Geschütze aber schon. Mehrere Firmen haben bereits solche Geräte auf dem Markt, zum Glück werden sie aber nicht von einem zentralen "Skynet" kontrolliert. (c) AP (MIKE DERER) "Energie-Minen" sind in vielen Sci-Fi-Geschichten recht beliebt. Dieses absurde Konstrukt von Taser stellt das elektrische Äquivalent einer Claymore-Antipersonen-Mine dar. Mehrere Elemente zu je sechs Abschussvorrichtungen lassen sich zu einer Taser-Wand aufbauen, die flächendeckend unliebsame Personen unschädlich machen kann. (c) Taser Statt Verdächtige mit Elektroschocks vollzupumpen setzt ein anderes Projekt auf visuelle Reize. Der Dazzler ist eine Art Taschenlampe des US-Department of Homeland Security und soll durch unzählige abwechselnd blinkende LEDs bei Zielpersonen Seekrankheit bis zur Übelkeit auslösen. Findige Techniker haben eine 250-Dollar-Variante der Kotz-LED für den Hausgebrauch entwickelt. Unbemannte, gelenkte Waffensysteme waren lange Zeit ein Thema für Science-Fiction-Filme. Spätestens seit das US-Militär Drohnen regelmäßig einsetzt, um Aufklärung zu betreiben oder Luftschläge durchzuführen, sind diese Waffen in der Jetztzeit angelangt. (c) EPA (LT. COL. LESLIE PRATT - HANDOUT) In der Kult-Serie "Star Trek" gab es Phaser als Energiewaffen. Das US-Verteidigungsministerium hat sich das "E" gespart und einen PHaSR entwickelt. Das "Personnel Halting and Stimulation Response"-Gewehr soll ein Ziel temporär desorientiert und blind machen. (c) U.S. Air Force Ähnliches versuchen Tierschützer von "Sea Shepherd". Sie blenden japanische Walfänger mit Lasergeräten, um sie bei der Jagd zu behindern. >>Mehr Bilder zu Sea Shepherds Kampf gegen Walfänger (c) AP Etwas brachialer geht es Boeing an. An sich Hersteller von Flugzeugen, unterhält das Unternehmen auch ein Waffenprogramm. So konnte bereits ein unbemanntes Flugzeug mit einem fahrbahren Lasergeschütz (siehe Bild) abgeschossen werden. Weiters bauen die Boeing-Techniker an Flugzeug-basierten Laserwaffen mit weit größerer Energie. (c) Boeing Science Fiction als tödliche Realität Laserwaffen beginnen im US-Militär langsam Fuß zu fassen. Neben fahrzeuggestützten Plattformen gibt es auch den "Airborne Laser", der im Ernstfall aufsteigende feindliche Atomraketen aus der Luft holen soll. Und der "Advanced Tactical Laser" soll geräuschlos und effizient kleine Bodenziele ausschalten. Theoretisch ist dabei eine Distanz von fast 20 Kilometern möglich. Ein Video zeigte bereits 2009, wie sich der Laser durch eine Motorhaube frisst.
(Red.)
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