Polizei fragte im ersten Quartal dieses Jahres 317-mal um Aufnahmen der Wiener Linien an. In mehr als zwei Drittel der Fälle konnten die Täter auf diese Art und Weise ausgeforscht werden.
Wien/Gr. Die ständige Videoüberwachung von Wiener U-Bahn-Zügen und -Stationen erfreut sich großer Beliebtheit bei der Exekutive: Im Schnitt drei- bis viermal täglich tritt die Polizei an die Wiener Linien heran, ihre Aufzeichnungen auswerten zu dürfen.
Einer Aussendung des Verkehrsbetriebs zufolge hat die Exekutive im ersten Quartal dieses Jahres 317-mal Aufzeichnungen angefordert – im Großteil der Fälle aufgrund von Ermittlungen wegen Sachbeschädigung wie Vandalismus. In mehr als zwei Drittel der Fälle konnten die Täter auf diese Art und Weise ausgeforscht werden, so die Wiener Linien.
Daher wird die Ausweitung der Videoüberwachung – seit 2007 werden die Daten gespeichert und können auf Anfrage an die Polizei weitergegeben werden – auch weiter vorangetrieben, so Wiener-Linien-Sprecher Dominik Gries: „Alle neuen Züge werden bereits mit Kameras geliefert.“ Bisher seien rund drei Viertel der Garnituren mit insgesamt 2500 Kameras bestückt, dazu kämen 1500 Kameras in den Stationen. Eine Ausdehnung auf Straßenbahnen oder Buslinien sei derzeit nicht geplant.
Jugendlicher in U1 beraubt
Aktuell nutzt die Polizei die Überwachung bei der Fahndung nach zwei Räubern, die in der Nacht auf Montag einen 17-Jährigen in der U1 Richtung Reumannplatz attackiert haben. Die Männer griffen den Jugendlichen gegen 5.15 Uhr mit Kopfstößen und Schlägen an, bevor sie ihn der Station Taubstummengasse aus dem Waggon zerrten und ihn auf der Straße weiter mit Tritten malträtierten.
Danach flüchteten sie mit dem Handy und der Armbanduhr ihres Opfers. Der 17-Jährige hat bei dem Angriff Prellungen und Abschürfungen erlitten. Die Polizei sucht nach Hinweisen auf die beiden – vermutlich inländischen – Täter um die 30 Jahre.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.04.2011)