Der Bombenanschlag mit zwölf Toten ist aufgeklärt, sagt der weißrussische Präsident. Drei Verdächtige hätten ein Geständnis abgelegt. "Sie sollen die strengste Strafe bekommen", sagt Lukaschenko.
Der Bombenanschlag in der Minsker Metro mit zwölf Toten ist nach Angaben des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko aufgeklärt. Drei Festgenommene hätten ein Geständnis abgelegt, sagte der autoritär regierende Staatschef am Mittwoch in der weißrussischen Hauptstadt.
Der Bombenanschlag in der Minsker Metro mit zwölf Toten ist nach Angaben des weißrussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko aufgeklärt. Drei Verdächtige hätten Geständnisse abgelegt, sagte Innenminister Anatoli Kuleschow. Zuvor hatte Lukaschenko laut Agenturangaben von zwei Festgenommenen gesprochen. In weißrussischen Gefängnissen werden belastende Aussagen nach Angaben von Menschenrechtlern oft mit Folter erzwungen.
Die verdächtigen Männer stammen nach Angaben von Innenminister Kuleschow nicht aus Minsk, sind aber Weißrussen. "Die Täter sollten die strengste Strafe bekommen", forderte Lukaschenko. Weißrussland ist das einzige Land Europas, das die Todesstrafe vollstreckt - per Genickschuss.
Nun sollten die Behörden "ohne Rücksicht auf irgendeine Demokratie oder das Heulen und Stöhnen der ausländischen Sympathisanten" auch verschiedene Regimegegner unter die Lupe nehmen, befahl Lukaschenko. Mehrere Oppositionelle wurden im Zusammenhang mit der Bluttat zu Verhören beim Geheimdienst KGB zitiert. "Möglicherweise decken diese Angehörigen der 'fünften Kolonne' ihre Karten auf und nennen die Hintermänner dieser Tat", sagte der Präsident.
Prowestliche Regierungsgegner hatten direkt nach dem Attentat gewarnt, der Präsident werde nun die Daumenschrauben noch stärker anziehen. Seit den umstrittenen Präsidentenwahlen im Dezember 2010 sitzen zahlreiche Regierungsgegner im Gefängnis. Das Regime hatte Proteste in den vergangenen Jahren immer wieder brutal zusammenschlagen lassen sowie kritische Internetseiten gesperrt und willkürlich Wohnungen durchsucht. Herausforderer Lukaschenkos wurden festgenommen, stehen unter Hausarrest oder flohen ins Ausland.
Bei dem Anschlag in der zentralen Haltestelle Oktjabrskaja waren am Montag auch etwa 190 Menschen verletzt worden. An öffentlichen Gebäuden wurden am Mittwoch Fahnen auf Halbmast gesenkt; größere Veranstaltungen und Feiern wurden abgesagt.
(Ag.)