Chalets: Logieren in der Lodge

Rhein Property
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Hüttenromantik trifft Fünfsterneluxus: Wer ein Chalet in den Bergen sein Eigen nennt oder mietet, sitzt erste Reihe fußfrei vor dem Gipfelglühen. Bühne frei zum Reinhören in die Ruhe.

Der durchschnittliche Mitteleuropäer verreist heutzutage anders als seine Vorfahren, kürzer, aber dafür öfter. Wenn er Entspannung sucht, dann mit voller Konsequenz. Erholung geht einher mit Ruhe, und diese findet sich leichter, wenn man unter sich bleiben kann. Also privater Frühstücksservice vor die Lodgetür oder einen Privatkoch plus Butler anstelle von Buffetstehen im Hotelkomplex. Rückzug in den Wellnessbereich statt des obligatorischen Menschenauflaufs im Spa, wenn alle vom Berg zurück ins Hotel kommen.

Weit oben, weit weg vom Trubel.

Der Südtiroler Obsthändler Walter Rizzi hat sich mit dem Turm- Chalet einen Traum erfüllt. Der architekturbegeisterte Unternehmer wollte eigentlich eine Burg erwerben. Als kein passendes Objekt zu finden war, entschied er sich für einen Neubau im Stil eines klassischen Wehrturms. So entstand auf 1800 Meter Höhe im Weiler St. Martin oberhalb von Latsch im Südtiroler Vinschgau das Turm-Chalet. Es zitiert zwar mittelalterliche Eigenheiten und verfügt daher auch über eine (elektronisch gesteuerte) Zugbrücke, ist ansonsten aber leicht zugänglich und ausgesprochen angenehm bewohnbar. Das wiederum klingt nach einer deutlichen Untertreibung angesichts der 500 Quadratmeter Wohnfläche auf fünf Etagen und des üppigen Wellnessangebots samt 18-Meter-Pool. Klassische Eleganz dominiert die Innenausstattung, wobei der Gast anfangs eher den Blick auf die fulminante Aussicht auf das Vinschgau, das gegenüberliegende Martelltal und den nahen Ortler richtet. Rizzis moderne Turminterpretation kann man auch mieten. Für Versorgungsengpässe bieten sich zwei nahe Jausenstationen an. Ansonsten pflegt man hier bei Preisen ab 500 Euro pro Tag für zwei Personen das stilvolle Alleinsein. Aber das liegt ja voll im Trend.

Butler inklusive.

Die neuen Luxuslodges findet man meistens an Orten, die vor allem finanzkräftige Urlauber anziehen. Deshalb hat auch der britische Milliardär Richard Branson, Besitzer einer opulenten Sammlung hochkarätiger Ferienimmobilien, im Schweizer Nobelort Verbier eine spezielle Lodge bauen lassen. Das Prachtstück bietet Platz für die ganz große Familie oder den kleinen Firmenausflug. Die Lodge hat neun Suiten, dazu einen großzügigen Wellnessbereich und Privatkoch. Wer sich das feudale Anwesen leisten will, muss es gewöhnlich komplett buchen, was im Winter pro Woche zwischen 66.000 und 117.000 Euro kostet. Im Sommer zahlt man fürs ganze Haus 6500 Euro, für das einzelne Zimmer 660 Euro. Dafür sind dann sämtliche Speisen und Getränke, auch die alkoholischen, inklusive. Ruhe und Exklusivität haben eben ihren Preis. Das weiß auch Robert Rhein, der mit seiner Agentur exklusive Ferienimmobilien anbietet. Was seine Rhein Property mit Sitz im Schweizer Ort Zug im Programm hat, ist stets mit sechs- und siebenstelligen Wochenmieten verbunden. Sieben Chalets werden allein in Kitzbühel vermietet, davon keines unter 250 Quadratmetern. Auch Luxusferiendomizile in Frankreich, Schweiz und Italien sind im Programm.So zum Beispiel das 750 Quadratmetergroße Chalet Angeline oberhalb von Zermatt mit bestem Matterhorn-Blick und modernem Wohnstil oder das besonders reizvolle Chesa Engiadina in Zuoz. Das ist nahe genug bei St. Moritz, um dabei zu sein, aber weit genug entfernt, um sich bei Bedarf vom Trubel anzugrenzen. Geboten werden 800 Quadratmeter Wohnfläche, sechs Schlafzimmer, ein durch Scheunenumbau entstandener „Indoor-Balkon", bis zu zwölf Meter hohe Decken und für Musikalische ein Piano. In der Wochenmiete sind auch die Dienste von Butler und Privatkoch inkludiert. „Unsere Kunden sind Industrielle und Prominente, wie zum Beispiel Profifußballer, die wenig Zeit haben und großen Wert auf Privatsphäre legen", sagt Robert Rhein. Auch Sicherheit spielt mitunter eine wichtige Rolle. Da ist es von Vorteil, wenn man sich nicht in einem Hotel bewegen muss. Da kann es auch nicht schaden, wenn das Chalet, so wie im Fall der Chesa Engiadina, über die eigene Tiefgarage zu betreten ist.

Rustikal und komfortabel.

Auch in Österreich kommt der Hüttenluxus nicht zu kurz: Kanadisches Flair mitten im Salzburger Werfenweng bieten die drei Wood Ridge Luxury Chalets, genannt Little Beaver, Black Bear und Wild Moose. Für das naturbelassene Ambiente mit viel Holz - auch für den Kaminofen - fallen pro Tag zwischen 160 und 550 Euro an. Inklusive sind dabei der Biofrühstückskorb und die Tageszeitung. Eröffnet wurde im Herbst 2009, die Besitzer Carolyne und Alois Schwarzenberger sind sehr zufrieden: „Die Gäste kommen vor allem aus München und Wien und sind zu einem beträchtlichen Teil Selbstständige, die einfach ihre Ruhe haben wollen." Das ist kein Problem, denn die drei Chalets stehen direkt bei der Bischlinghöhe, etwas oberhalb der Seilbahn-Talstation. Noch abgeschiedener liegt Hüttlingmoos. Das Luxuschalet gehört zum Imperium des Stanglwirtes im Tiroler Going. Hausherr Balthasar Hauser ließ eine alte Forsthütte für eine gute Million Euro zum Nobeldomizil umbauen und bietet es nun den zahlreichen Promi-Stammgästen als ultimatives Rückzugsgebiet an. Man wohnt in betont rustikalem Ambiente, es gibt eine Tiefgarage, eine moderne Seminartechnik und einen Lokus, der aussieht wie ein archaisches Plumpsklo, das jedoch mit zeitgemäßer Technik entsorgt. „Es ist ein Domizil für Menschen, die Zurückgezogenheit suchen und sich zum Beispiel für bestimmte Aufgaben vorbereiten wollen", sagt Maria Hauser. Für das edelrustikale Anwesen zahlt man pro Tag ab 1500 Euro. Ruhe ist eben nicht umsonst.

www.stanglwirt.com
www.woodridge.at
www.turm-chalet.com
www.thelodge.virgin.com
www.rhein-property.de

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