Der angebliche Saubermann erhob die Intransparenz zu seinem Parteisystem. Das ist legal, aber rasch zu ändern.
Die EU und ihre Bürokraten können nichts dafür. Und das, obwohl Hans-Peter Martin involviert ist. Der Mann, der sich und seine Idee ständig verfolgt fühlt, ist nur in seine eigene Falle getappt. Als Saubermann ließ er sich – mit hoher Wählerzustimmung – mehrfach ins Europaparlament wählen. Als Hyperaufdecker arbeitete er nicht immer mit lauteren Mitteln. Als Parteichef aber lebt er genau das vor, was er an anderen so gnadenlos gegeißelt hat. Ob er sich dabei an öffentlichen Parteisubventionen bereichert hat oder ihm nur abtrünnige Mitstreiter Böses wollen, das muss der Staatsanwalt klären.
Etwas Positives hat die Sache in jedem Fall. Martin hat die Intransparenz in seiner Partei zur absoluten Perfektion getrieben – und das völlig legal. Jetzt weiß jeder, dass unser Parteiengesetz nicht einmal Balkan-Niveau hat. Also höchste Zeit, daran etwas zu ändern. Für diesen Impuls sollten wir HPM aufrichtig dankbar sein.
claudia.dannhauser@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.04.2011)