Song Contest
Song-Contest: Legenden und Nullnummern aus Österreich

Österreich beim Eurovision Song Contest - das ist nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Nur einmal wurden die meisten Punkte an die Alpenrepublik vergeben und zwar an Udo Jürgens 1966. Aber selbst er brauchte drei Anläufe für den Sieg. Jürgens trat 1964 mit "Warum nur, warum?" an und kam auf Platz 6 (von 16 Teilnehmern). Im Folgejahr landete er mit "Sag ihr, ich lass sie grüßen" auf Platz vier.
(c) ORF (-)

1965: Udo Jürgens, 1966: Udo Jürgens
1966 kam dann "Merci Chérie" - bis heute ein Klassiker. Ein viertes Mal in Folge wollte Jürgens nicht mehr antreten. Beim einzigen Song Contest in Wien 1967 kam Peter Horton mit "Warum es hunderttausend Sterne gibt" gerade einmal auf Platz 14 von 17.
(c) ORF (ORF)

1968: Karel Gott
Im Jahr der Umbrüche, nach dem eine ganze Generation benannt wurde, sang Karel Gott für Österreich "Tausend Fenster". Aber auch der tschechische Kultsänger kam bei 17 Teilnehmern nicht über Rang 13 hinaus.
(c) Orf

1971: Marianne Mendt
Zwei Jahre in Folge, 1969 und 1970, hatte Österreich auf eine Teilnahme beim Song Contest verzichtet. Dann kam eine blutjunge Marianne Mendt und machte "Musik". Europa war von ihrem Auftritt nicht überzeugt: Platz 16 von 18.
(c) ORF (-)

1976: Waterloo & Robinson
Von 1973 bis 1975 fuhr kein Österreicher zum Song Contest. Waterloo & Robinson durften 1976 aber: Der Mitschunkel-Hit "My Little World" landete auf dem respektablen fünften Platz (von 18).
(c) ORF (Ali Schafler)

1984: Anita
Nach einigen mittelmäßigen Platzierungen, unter anderem von Lizzi Engstlers Duo Mess und ihrem Radioerfolg "Sonntag" (Platz 9 im Jahr 1982), wurde Mitte der Neunziger ein neuer Tiefpunkt erreicht: Mit "Einfach weg" landete die Sängerin Anita - mit nur fünf Punkten, einem aus Irland und vier aus Dänemark - auf dem 19. und damit letzten Platz. In den österreichischen Charts war sie mit dem Titel trotzdem erfolgreich.
(c) ORF (-)

1985: Gary Lux
Gleich sechs Mal trat Gary Lux für Österreich beim Song Contest an. Seinen größten Erfolg hatte er 1985 mit "Kinder dieser Welt". Er landete auf Platz acht. Zwei Jahre später kam er mit "Nur noch Gefühl" gerade mal auf Rang 20. Bei seinen sonstigen Song-Contest-Auftritten sang er im Hintergrund: Für die Gruppe Westend 1983, für Anita, für Tony Wegas 1993 und zuletzt für Stella Jones 1995.
(c) ORF (-)

1989: Thomas Forstner
Als Erfolg konnte man da schon Thomas Forstners Auftritt 1989 werten: Der Ohrwurm "Nur ein Lied" landete auf Platz fünf (von 22). Damals war der Blondschopf gerade mal 19 Jahre alt. Die Musik zum Song schrieb übrigens Modern Talking-Mastermind Dieter Bohlen.
(c) ORF (Thomas Ramstorfer)

1990: Simone
Simones Karriere hat der Song-Contest-Auftritt wohl nicht geschadet: Die bis heute erfolgreiche Schlagersängerin reüssierte mit "Keine Mauern mehr" in Österreich zumindest in den Charts - und kam beim Song Contest auf den respektablen 10. Platz (von 22).
(c) ORF (Ali Schafler)

1991: Thomas Forstner
Weniger erfolgreich war da Thomas Forstner mit seinem unrühmlichen zweiten Auftritt: Seine Ballade "Venedig im Regen" bekam keinen einzigen Punkt und landete auf dem 22. und damit letzten Platz. Das Lied mit dem sinnfreien Text markiert auch den Endpunkt von Forstners musikalischer Karriere.
(c) ORF (Ali Schafler)

1992: Tony Wegas
Mehr Esprit zeigte da schon Tony Wegas: "Zusammen geh’n" kam 1992 auf Platz zehn (von 23 Teilnehmern). Die Musik dafür komponierte ebenfalls, wie schon bei Thomas Forstners "Nur ein Lied" im Jahr 1989, Dieter Bohlen.
(c) ORF (Ali Schafler)

1993: Tony Wegas
Im Jahr darauf kam der Burgenländer mit "Maria Magdalena immerhin noch auf Platz 14 (von 25). Dann folgten Alkohol- und Drogenexzesse. Inzwischen ist Wegas wieder clean und tritt mit Latino-Liedern auf.
(c) ORF (Ali Schafler)

1994: Petra Frey
"Für den Frieden der Welt" sang die damals erst 15-jährige Petra Frey. Die von den Schlagermusikern Brunner & Brunner komponierte Nummer erreichte nur Platz 17 (von 25).
(c) ORF (Ali Schafler)

1995: Stella Jones
Etwas erfolgreicher war da die Soulmusikerin Stella Jones: "Die Welt dreht sich verkehrt" landete immerhin im Mittelfeld, auf Platz 13 (von 23 Teilnehmern).
(c) ORF (Ali Schafler)

1996: George Nussbaumer
Der Vorarlberger war der erste Sehbehinderte Künstler, der beim Song Contest Erfolg hatte: Ein respektabler Platz 10 (von 23) für "Weil’s dr guat got".
(c) ORF/Ali SCHAFFLER

1997: Bettina Soriat
Für die Nicht-Qualifizierung Österreichs im Jahr 1998 war Bettina Soriat verantwortlich: Die Upbeat-Nummer "One Step" glänzte mit Textstellen wie "Auf uns'rem Highway ist schon lange kein Verkehr" oder "Beim Sex bist du so schnell wie Raumschiff Enterprise". Der Song kam nicht mal in die Charts. Mit 12 Punkten landete das Lied auf Platz 21 (von 25).
(c) ORF (Ali Schafler)

1999: Bobbie Singer
Die 18-jährige Linzerin sang sich 1999 mit "Reflection" auf Platz 10 von 23 teilnehmenden Ländern. Dann kam Singer nur noch einmal in die Schlagzeilen. Im Jahr 2000 sang sie "Before I Die", das Titellied des deutschen Horror-Thrillers "Seven Days to Live".
(c) APA (TECHT Hans Klaus)

2000: The Rounder Girls
Auch die Rounder Girls konnten in jener Zeit, in der Österreich mit Sanktionen belegt war, keine Spitzenplatzierung herausholen: "All To You" belegte Rang 14 von 24. Das 1993 gegründete Trio musizierte 2009 übrigens zusammen mit Global Kryner, die 2005 für Österreich antraten.
(c) ORF (Ali Schafler)

2002: Manuel Ortega
Der Oberösterreicher mit spanischem Künstlernamen landete 2002 mit "Say A Word" mit Rang 18 von 24 im letzten Drittel des Teilnehmerfeldes. Danach folgten gute Platzierungen in den österreichischen Albumcharts. Derzeit ist Manuel Ortega als Vocalcoach tätig.
(c) ORF (Ali Schafler)

2003: Alf Poier
Brachialkabarettist Alf Poier sorgte 2003 für die beste Platzierung für Österreich seit 1989: "Weil der Mensch zählt" kam auf den sechsten Platz (von 26). Das ist das beste Abschneiden für Österreich beim Song Contest seit 20 Jahren.
(c) EPA (Boriss Kolesnikovs)

2004: Tie Break
Das Antreten der österreichischen Boyband Tie Break war kein Winner: "Du bist" landete gerade mal auf Platz 21 von 24.
(c) ORF (Ali Schafler)

2005: Global Kryner
Auch neue Volksmusik aus Österreich brachte beim europäischen Liederwettbewerb keine Erfolge ein: "Y Asi" kam nicht einmal ins Finale. Platz 20 von 25 im Semifinale war zu wenig. Die zusätzliche Qualifikationsrunde für den Song Contest wurde übrigens 2004 eingeführt.
(c) EPA (Sergey Dolzhenko)

2007: Eric Papilaya
Eric Papilaya performte im Semifinale 2007 "Get A Life – Get alive" und wurde enttäuschender 27. von 28. Nur zwei Wochen später trat er mit eben jenem Lied, dem offiziellen Life-Ball-Song 2007, beim Charity-Event am Rathausplatz auf.
(c) APA (Ali Schafler/ORF)

2011: Nadine Beiler
Drei Jahre in Folge, 2008 bis 2010, verzichtete Österreich auf ein Antreten beim Song Contest. Angespornt vom Hype, den die deutsche Siegerin von 2010, Lena Meyyer-Landrut, auslöste, schickte Österreich 2011 wieder einen Act zum Song Contest. Ex-Starmania-Gewinnerin Nadine Beiler setzte sich in einer ORF-Show durch. Sie meisterte die Semifinal-Hürde in Deutschland, im Finale musste sie sich mit Platz 18 zufrieden geben.
(c) ORF (ALI SCHAFLER)

2012: Trackshittaz
Im Jahr davor unterlagen sie knapp Beiler, 2012 waren sie dabei: Lukas Plöchl und Manuel Hoffelner alias Trackshittaz vertraten Österreich beim Song Contest in Baku mit dem Titel "Woki mit deim Popo". Die Mundart-Rapper mussten sich allerdings schon im ersten Halbfinale geschlagen geben.
(c) ORF (Ali Schafler)

2013: Natália Kelly
Auch im vergangenen Jahr zog Österreichs Teilnehmerin nicht ins Finale ein: Natália Kelly scheiterte in Malmö im Halbfinbale. Mit "Shine" lag sie am Ende der Show bei 16 Teilnehmern nur auf Platz 14.
(c) APA/ORF/MILENKO BADZIC (ORF/MILENKO BADZIC)

2014: Conchita Wurst
Zumindest optisch dürfte sich Österreichs Beitrag heuer vom restlichen Teilnehmerfeld abheben: Tom Neuwirth alias Conchita Wurst tritt mit "Rise Like a Phoenix", einer Ballade, die an James-Bond-Titelsongs erinnert an. Sie muss sich im Zweiten Halbfinale des Song Contests am 8. Mai in Kopenhagen behaupten.
(c) ORF (Milenko Badzic)