Andere Länder, andere Muttertagsbräuche

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In Äthiopien wird der Muttertag gefeiert, wenn der erste Regen fällt, englische Kinder backen den "Simnel Cake" und in Serbien dürfen sie die Mama fesseln.

Wenn am Sonntag Gedichte vorgetragen, selbst gebastelte Geschenke überreicht werden, und ausnahmsweise die Kinder das Frühstück machen, dann ist wieder Muttertag. Der Muttertag hat seinen Ursprung der amerikanischen und englischen Frauenbewegung zu verdanken, hierzulande gilt Marianne Hainisch als Initiatorin. Auch in anderen Ländern wird den Mamas gedacht, doch an anderen Kalendertagen, anderen Geschenken und Bräuchen.

In Äthiopien gibt es kein präzises Datum. Der Muttertag hängt laut Fleurop vom Beginn der Fruchtbarkeit bringenden Regensaison ab. Sobald im Oktober oder November die ersten Tropfen fallen, finden sich alle Kinder im Elternhaus ein und feiern mehrere Tage bei gutem Essen und Musik. Während sich die Mütter ihr Gesicht mit Butter einschmieren und tanzen, besingen die Männer die Familie.

Der Muttertagskuchen

Einen speziellen Muttertagskuchen wie in Frankreich kennen auch die Briten. Dort erhalten viele Frauen den sogenannten "Simnel Cake" der auf die Geschwister Simon und Nell zurückgeht, die ihrer Mutter einen Kuchen schenken wollten. Leider wurden sie sich nicht einig, ob sie ihn kochen oder backen sollten - und taten schließlich beides. Heute besteht der "Simnel" aus Früchtebiskuit und einer Marzipanschicht.

Zutaten

225 Gramm Mehl, 1 Prise Salz, 115 Gramm Sultaninen (Rosinen), 50 Gramm gehackte Mandeln, 50 Gramm gehackte Walnüsse, 40 Gramm kandierte Zitrusschalen, Schale einer halben Zitrone, 75 Gramm kandierten, gehackten Ingwer, 175 Gramm geviertelte Kirschen, 200 Gramm Butter, 175 Gramm Zucker, 4 Eier, 5 ml Vanille Essenz, 30 ml Weinbrand, Marillenmarmelade zum Bestreichen des Kuchens, 500 Gramm Marzipan. Und die Zusammensetzung der Zutaten überlassen wir der Fantasie des Nachwuchses.

Zehn Tage "Durga Puja" in Indien

Neben dem modernen Muttertag im Mai gibt es in Indien auch das zehntägige Fest "Durga Puja" im Oktober. Dieses ist der sowohl gütigen als auch strafenden Göttin Durga gewidmet. In Indonesien wird der Muttertag am 22. Dezember gefeiert. Er wurde 1959 als nationaler Feiertag eingeführt und hat soll die aktive Rolle der Mutter und Frau in der Familie, aber auch im Staat hervorzuheben. Entsprechend gibt es nicht nur Geschenke, sondern auch Seminare über die Entwicklung der Frau. Dies soll ihnen Lust machen, ihren Platz am Herd um einen beruflichen zu erweitern.

Alles beim Alten in Japan

In Japan wurde der Muttertag nach US-Vorbild während des Zweiten Weltkrieges verboten, 1949 aber wieder aufgenommen, wobei Zeichenwettbewerbe ausgeschrieben wurden. Kinder sollten ihre Mutter abbilden sollten. Die besten Bilder "tourten" anschließend durchs ganze Land. Heute wird ähnlich wie bei uns gefeiert.

Ein Lied für die liebe Mutter

Die Musik steht in Mexiko im Vordergrund: Kinder und andere Familienmitglieder singen der Mutter Lieder vor oder mieten sogar eine Mariachi-Band, um ihr ein Ständchen zu bringen. In Panama fällt der Muttertag auf "Maria Empfängnis". Dies kommt daher, da die ersten Christen den Kult, der den Göttinnen Rhea, Kybele oder Isis galt, in einen Muttergotteskult umwandelten. Und Panama fand der 8. Dezember sei ein gutes Datum, um auch den Muttertag zu feiern.

Süße Gefangenschaft

Aufpassen heißt es in Serbien: Dort schleichen sich die Kinder ins Schlafzimmer ihrer Mutter und binden ihr die Füße zusammen. Ihre Freiheit muss sich die "Gefangene" mit Süßigkeiten erkaufen.

(APA)

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