Notenbanker: USA nicht vor unkontrollierbarer Inflation

Federal Reserves John Williams
Federal Reserves John Williams(c) Reuters (Ho)
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Der Fed-Präsident von San Francisco, John Williams, rechnet damit, dass die Inflation in den USA nach ihrem Höhepunkt zur Jahresmitte wieder zurückgeht.

Die USA steuern nach Einschätzung eines führenden Notenbankers trotz des starken Preisauftriebs bei Energie- und Lebensmittelpreisen nicht auf eine rasante Teuerungsrate zu. Die nur langsame Zunahme der Gehälter beispielsweise mildere die Preisbeschleunigung ab, sagte der Fed-Präsident von San Francisco, John Williams, am Mittwoch. Er gehe davon aus, dass die Inflation zur Jahresmitte ihren Höhepunkt erreiche und dann wieder zurückgehe.

Im nächsten Jahr dürfte sie dann 1,25 bis 1,5 Prozent betragen. Für die US-Notenbank Fed ist zwei Prozent die Obergrenze. "Die Wirtschaft steht vor vielen Schwierigkeiten. Ich denke aber nicht, dass eine unkontrollierbare Inflation dazugehört. Das Risiko einer langen Periode mit hoher Inflation ist niedrig", fügte Williams hinzu.

Die Fed bleibt ungeachtet der Zinswende in Europa bei ihrer ultralockeren Geldpolitik. Die Zentralbanker um Fed-Gouverneur Ben Bernanke hatten Ende April beschlossen, den Zins nahe Null zu belassen und die seit November laufenden milliardenschweren Staatsanleihenkäufe trotz des Wirtschaftsaufschwungs fortzusetzen. Die höheren Preise für Energie und Rohstoffe hätten die Teuerungsrate nach oben getrieben, doch dieser Effekt sei nicht von Dauer, sagte Bernanke in der vergangenen Woche.

(APA)

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