"Anonymous": Sony verdächtigt Hackergruppe

Anonymous Sony verdaechtigt Hackergruppe
(c) REUTERS (� Jon Nazca / Reuters)
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Nach dem Datenraub hat Sony auf den eigenen Servern einen Hinweis auf eine bekannte Hackergruppe gefunden. Diese weist allerdings jede Schuld von sich.

Die Hackergruppe "Anonymous" steht unter Verdacht, etwas mit dem Diebstahl von Kundendaten bei Sony zu tun zu haben. Die Täter hätten eine Datei im Namen der Gruppe "Anonymous" auf dem Server des Online-Spielenetzwerks Sony Online Entertainment (SOE) hinterlassen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Unklar sei aber, ob die Datei wirklich mit den Datendieben im Zusammenhang steht.

"Sony Online Entertainment hat auch entdeckt, dass Eindringlinge ein Dokument mit dem Titel "Anonymous" auf einem der Server abgelegt haben mit den Worten 'Wir sind Legion'", erklärte Kazuo Hirai von der Tochterfirma Sony Computer Entertainment in einem Brief an einen Ausschuss des US-Kongresses.

Einige Wochen zuvor seien mehrere Sony-Firmen Ziel eines groß angelegten, koordinierten sogenannten Denial-of-Service-Angriffs von "Anonymous" gewesen. Einer oder mehrere Täter seien fast zur selben Zeit ins PlayStation-Netzwerk eingedrungen, als diese Angriffe stattfanden. Ob die Hacker und die Datendiebe unter einer Decke steckten oder ob die Hacker den Datendieben nur unwissentlich Deckung gaben, sei unklar, sagte Hirai. In jedem Fall hätten sie bei einem "gut geplanten, gut ausgeführten, groß angelegten Diebstahl" geholfen, der nicht nur Sony, sondern auch seine vielen Kunden weltweit getroffen habe.

Vorwürfe zurückgewiesen

Anonymous selbst hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Man habe nichts mit den Angriffen auf Sony zu tun, erklärte ein Repräsentant der Gruppe. Es sei jedoch denkbar, dass ehemalige Mitglieder an dem Angriff beteiligt waren. Die Gruppe hatte bereits die Webseiten der Zahlungsfirmen PayPal, Mastercard und Visa im Rahmen der Kontroverse um die Enthüllungsplattform Wikileaks lahmgelegt.

Sony hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, dass Hacker das Online-Netzwerk der Spielkonsole Playstation und des Musik- und Filmdienstes Qriocity geknackt und sensible Daten gestohlen hätten. Die Zahl der Betroffenen gab Sony mit 77 Millionen Kunden an. Am Montagabend teilte Sony dann in den USA mit, dass auch 24,6 Millionen Kunden des Onlinespiele-Netzwerks Sony Online Entertainment (SOE) betroffen seien, von denen Angaben zu Namen, Adressen, E-Mail-Adressen, Geschlecht, Geburtsdaten, Telefonnummern, Logindaten und Passwörtern und teilweise auch Bankdaten gestohlen wurden.

 

(Ag. / Red.)


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