Sony: Gestohlene Daten waren im Internet abrufbar

A person plays a video game at a Sony Playstation in Sony store in Berlin
(c) REUTERS (Thomas Peter)
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Der Neustart des PlayStation-Netzwerks wird sich verzögern. Einige Daten tauchten bereits im Internet auf. Sony überlegt, ein "Kopfgeld" auf die Hacker auszuschreiben.

Einer der bisher größten Datendiebstähle macht Sony weiterhin zu schaffen. Einige der gestohlenen Kundendaten sind nach Angaben des japanischen Elektronikkonzerns vorübergehend im Internet abrufbar gewesen. Eine Sony-Sprecherin erklärte am Samstag, man habe die Daten von 2500 Kunden - darunter Namen und einige Adressen - wieder aus dem Netz entfernen lassen.

Die veröffentlichten Daten stammten aus der Datenbank eines Gewinnspiels, das 2001 durchgeführt worden sei. Kreditkartendaten seien dementsprechend nicht dabei gewesen. Weitere Details wollte Sony nicht nennen. Zudem wird sich der Neustart des PlayStation Network weiter verzögern. Noch vor einer Woche hatte Sony angekündigt, der Dienst werde innerhalb einer Woche wieder angeboten. Jetzt solle noch ein verbessertes Sicherheitssystem installiert werden und voraussichtlich werden die Dienste erst zum 31. Mai wieder ins Netz gestellt, sagte Sony-Sprecher Shigenori Yoshida der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

130 Sony-Server betroffen

Inzwischen überlegt Sony offenbar auch, eine Art "Kopfgeld" auf die Hacker auszuschreiben. Das berichtet ein Blogger des Wall-Street-Journal-Blog-Netzwerks All Things Digital. In einem Brief an den Senator von Connecticut hat Playstation-Chef Kaz Hirai zudem bisher unbekannte Details des Hackerangriffs genannt. 130 Server seien demnach von dem Angriff betroffen gewesen. Sony habe die Attacke bereits am 19. April bemerkt. 12,3 Millionen aktive und abgelaufene Kreditkartendaten lagerten auf den geknackten Servern - davon etwa 5,6 Millionen von US-Kunden. Dass auch Kreditkartendaten abhanden gekommen sind, fiel Sony jedoch erst am 25. April auf.

Insgesamt sind mehr als 100 Millionen Sony-Kunden von den Hackerangriffen auf die Systeme des Konzerns betroffen. Zunächst wurden Daten von 77 Millionen Nutzern des Online-Angebots der Spielekonsole PlayStation und des Multimedia-Dienstes Qriocity gestohlen, dann Daten von 25 Millionen Kunden des Online-Spiele-Angebots Sony Online Entertainment.

 

(Red.)


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