Ortstafeln: Fischer hat "keine Zweifel" an Lösung

Ortstafeln Fischer keine Zweifel
Ortstafeln Fischer keine Zweifel
  • Drucken

"Menschen lernen aus der Geschichte", sagt der Bundespräsident bei einem Besuch in Südkärnten. Die geplante Volksbefragung über die Ortstafel-Lösung lässt er unerwähnt.

Bundespräsident Heinz Fischer hat sich am Montag bei einem Besuch in Kärnten überzeugt gezeigt, dass das Problem der zweisprachigen Ortstafeln in den kommenden Monaten endgültig gelöst werde. "Man wird sagen können, Kärnten hat sich zum Positiven verändert, wenn das Problem gelöst sein wird, und daran habe ich keine Zweifel", sagte Fischer bei der Eröffnung einer internationalen Dialog-Konferenz unter dem Titel "Mehrsprachigkeit als Wettbewerbsvorteil" in der Gemeinde Globasnitz/Globasnica in Südkärnten. Die von der FPK geplante umstrittene "Volksbefragung" erwähnte er allerdings nicht.

"Tag der Vorfreude"

"Ich gehöre zu denen, die meinen, Menschen lernen etwas aus der Geschichte", erklärte Fischer. Die Frage der Ortstafeln beschäftige ihn seit seinem ersten Tag als Parlamentarier im Nationalrat im Jahr 1971. Seither seien viele Anläufe zu einer Lösung gescheitert. An "diesem Tag der Vorfreude" sehe er aber nichts, was eine Lösung noch verhindern könne, so Fischer.

Bundespräsident Fischer habe ihm bei seiner Angelobung "ans Herz gelegt", eine Lösung in der Ortstafelfrage zu finden, erinnerte sich Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK). "Ich sehe meine Aufgabe darin, das Miteinander in den Vordergrund zu stellen", erklärte der Landeshauptmann.

Dörfler lobte die Dialog-Konferenz als "Plattform des Verstehens". Organisator der Veranstaltung ist der Kommunalpolitiker Bernard Sadovnik, der in seiner Eigenschaft als Obmann der Gemeinschaft der Kärntner Sloweninnen und Slowenen auch am aktuellen Ortstafelkompromiss mitverhandelt hatte. Er sei stolz, aus einer Gemeinde zu stammen in der "sichtbare Zweisprachigkeit seit Jahrzehnten kein Problem ist", meinte Sadovnik.

Die Konferenz wurde am Nachmittag mit Impulsreferaten und einer Podiumsdiskussion fortgesetzt. Unter den Teilnehmern war auch der slowenische Sport- und Schulminister Igor Luksic. Bundespräsident Fischer hatte bereits am Vormittag die Volksschule in Arnoldstein (Bezirk Villach Land) im Dreiländereck Slowenien, Italien und Österreich besucht. Am Abend stand für Fischer die Eröffnung der "19. Kulturwoche der Kärntner Slowenen" in Pörtschach am Wörthersee (Bezirk Klagenfurt Land) am Programm.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Ortstafeln FPKMehrheit Landesregierung erzwang
Politik

Ortstafeln: FPK beschließt "Bürgerbefragung"

Die Kärntner Landesregierung hat gegen die Stimmen von ÖVP und SPÖ eine Befragung per Brief über den Ortstafel-Kompromiss beschlossen. Die Befragung sei ein "rechtliches Nullum", kritisiert die SPÖ.
Kaerntner Volksbefragung ohne Rechtsgrund
Recht allgemein

Kärntner Volksbefragung ohne Rechtsgrund

Auf postalischem Weg soll die Bevölkerung über die Ortstafel-Lösung abstimmen. Doch das Kärntner Recht erlaubt keinen Volksentscheid per Brief. Die Erörterung der Rechtslage durch den einstigen VfGH-Präsidenten.
Recht allgemein

Freispruch für Bürgermeister von St. Kanzian hält

Ortsbewohner wollte Bescheid auf Slowenisch; Amtsmissbrauch endgültig verneint.
Recht allgemein

Problematische Volksbefragungen haben Tradition

Negativ-Vorbilder. In Graz wurden Suggestivfragen gestellt, in Wien war auch die Themenauswahl Grund für Kritik.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.