Die EZB rechnet mit einem Preisanstieg von 2,5 Prozent im Jahr 2011. Vor drei Monaten war von 1,9 Prozent die Rede. 2,0 Prozent gelten als stabil.
Die EZB hat ihre Inflationsprognose für die Eurozone kräftig nach oben geschraubt: Laut der am Donnerstag veröffentlichten vierteljährlichen Umfrage der Notenbank unter Analysten ihrer Geldpolitik rechnen diese 2011 für die Euro-Zone mit einem Preisanstieg von 2,5 Prozent. Die Inflationsrate dürfte demnach auch in den kommenden Monaten deutlich über 2 Prozent liegen. Im April waren die Preise auf Jahressicht um 2,8 Prozent und im März um 2,7 Prozent geklettert.
"Nach Auffassung des EZB-Rats besteht weiterhin ein Aufwärtsdruck auf die Gesamtinflation, der zum Großteil auf die Preisentwicklung bei Energie und Rohstoffen zurückzuführen ist", schreiben die Währungshüter in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. In der vor drei Monaten veröffentlichten Umfrage waren lediglich 1,9 Prozent für das Gesamtjahr 2011 veranschlagt worden. 2012 soll die Teuerung dann auf 1,9 Prozent zurückgehen (Februar-Prognose: 1,8 Prozent).
EZB strebt zwei Prozent Inflation an
Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht Geldwertstabilität bei einer Teuerungsrate von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Die EZB hatte wegen der im Sog der gestiegenen Rohstoffpreise erhöhten Inflationsrisiken im April die Geldpolitik erstmals seit Sommer 2008 gestrafft und den Schlüsselzins um einen Viertelprozentpunkt auf 1,25 Prozent angehoben. Experten gehen davon aus, dass bereits im Sommer ein zweiter Zinsschritt folgen wird.
Das Wachstum dürfte nach Einschätzung der Beobachter im laufenden Jahr bei 1,7 Prozent liegen. Im Februar hatten sie lediglich 1,6 Prozent veranschlagt. 2012 soll das Bruttoinlandsprodukt nach Einschätzung der EZB-Analysten um 1,7 Prozent zulegen.
Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich
Etwas besser als zuletzt erwartet dürfte sich nach Meinung der EZB-Analysten die Lage am Arbeitsmarkt entwickeln: Die Arbeitslosenquote soll demnach 2011 bei 9,8 (9,9) Prozent liegen, 2012 bei 9,5 (9,6) Prozent. Langfristig erwarten die Volkswirte aber, dass sich die Arbeitslosigkeit wieder auf einem Niveau von 8,2 (8,3) Prozent einpendelt.
(Ag.)