Live-Nachlese Nadine Beiler lieferte beim zweiten Semifinale am Donnerstag Abend einen fehlerlosen Auftritt und zieht ins Finale ein.
Österreich ist im Finale des Song Contests: Am Donnerstagabend hat sich Nadine Beiler mit "The Secret Is Love" im zweiten Halbfinale gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt und singt am Samstag um den Titel. Die Tirolerin kam unter die ersten Zehn der 19 Nationen.
Nadine Beilers Konkurrenten waren: Bosnien und Herzegowina, die Niederlande, Belgien, die Slowakei, die Ukraine, Moldawien, Schweden, Zypern, Bulgarien, Mazedonien, Israel, Slowenien, Rumänien, Estland, Weißrussland, Lettland, Dänemark und Irland.
Nadine Beiler gehört zu den Finalisten
In zufälliger Reihenfolge verkündete Moderatorin Anke Engelke kurz vor 23 Uhr die Finalisten der zweiten Halbfinalshow: Estland, Rumänien und Moldawien sind dabei. Wie erwartet ziehen auch Irland, Dänemark und Bosnien und Herzegowina ins Finale ein. Auf dem siebten Ticket, das Engelke aus dem Umschlag zieht, steht "Austria": Österreichs Vertreterin Nadine Beiler hat es ins Finale geschafft. "Jawoll!", schreit der ORF-Kommentator Andi Knoll.
Außerdem in der Runde der besten 25: Slowenien, Ukraine und Schweden.
Die Finalisten in Startreihenfolge | |||
Nr. | Land | Interpret | Songtitel |
1 | Finnland | Paradise Oskar | "Da Da Dam" |
2 | Bosnien-Herzegowina | Dino Merlin | "Love In Rewind" |
3 | Dänemark | A Friend In London | "New Tomorrow" |
4 | Litauen | Evelina Sasenko | "C'est Ma Vie" |
5 | Ungarn | Kati Wolf | "What About My Dreams" |
6 | Irland | Jedward | "Lipstick" |
7 | Schweden | Eric Saade | "Popular" |
8 | Estland | Getter Jaani | "Rockefeller Street" |
9 | Griechenland | Loukas Yiorkas feat. Stereo Mike | "Watch My Dance" |
10 | Russland | Alexey Vorobyov | "Get You" |
11 | Frankreich | Amaury Vassili | "Sognu" |
12 | Italien | Raphael Gualazzi | "Madness Of Love" |
13 | Schweiz | Anna Rossinelli | "In Love For A While" |
14 | Großbritannien | Blue | "I Can" |
15 | Moldau | Zdob si Zdub | "So Lucky" |
16 | Deutschland | Lena | "Taken By A Stranger" |
17 | Rumänien | Hotel FM | "Change" |
18 | Österreich | Nadine Beiler | "The Secret Is Love" |
19 | Aserbaidschan | Ell / Nikki | "Running Scared" |
20 | Slowenien | Maja Keuc | "No One" |
21 | Island | Sjonni's Friends | "Coming Home" |
22 | Spanien | Lucia Perez | "Que Me Quiten Lo Bailao" |
23 | Ukraine | Mika Newton | "Angel" |
24 | Serbien | Nina | "Caroban" |
25 | Georgien | Eldrine | "One More Day |
NACHLESE LIVETICKER
22:52 Lena hat Spaß
Lena Meyer-Landruts erster öffentlicher Auftritt beim heurigen Song Contest. "It's so much fun tonight", sagt sie in ihrem typischen deutsch-britischen Englisch.
22: 40 Annahmeschluss
"Stop voting now", ruft Stefan Raab. Die Jury hat ihre Bewertungen übrigens schon gestern abgegeben.
22:25 15 Minuten zum Abstimmen
So, die Teilnehmer haben gesungen, gespielt oder was auch immer sie auf der Bühne getrieben haben. Nun geht das Voting in die finale Phase. Um 22:40 steht das Ergebnis fest.
22:22 Zwillinge, teil zwei: Die schrägen Iren
Der letzte Beitrag des heutigen Abends. Um sie gab es - mit Ausnahme Lenas - im Vorfeld des Song Contests wohl den größten Hype: Die 19-jährigen Zwillinge John und Edward alias Jedward aus Irland. Sie besingen mit auftoupiertem Haar und roten Stacheljacken Lippenstift und Hemdkrägen. Nette Abwechslung von all den schnulzigen Weltenretter-Songs. Pop wie Kaugummi in den Haaren: Den kriegt man ganz schwer wieder raus.

22:17 Ein Freund für die Dänen
Der Ohrwurm des Abends: "New Tomorrow" von den Dänen A Friend in London. Der Name rührt daher, dass Sänger Tim Schou (mit aufgegeltem Haupthaar) oft in London ist. Die Band klingt auch sehr britisch, Coldplay lassen grüßen. "Come on boys, come on girls, it's a crazy, crazy world, let's make a new tomorrow", singen sie. Vielleicht klappt es ja zumindest mit Übermorgen.
22:13 Lettland besingt die Engel
Ein Hauch von Melancholie mischt sich mit elektronischen Beats und zarten Wah-Wah-Gitarren bei "Angel in Dusguise" vom Duo Musiqq aus Lettland. Nur der Rap-Teil wäre nicht notwendig gewesen. Trotzdem feiner Song.
22:09 Weißrussischer Patriotismus
"I Love Belarus" heißt Anastasiya Vinnikovas Nummer - ein Song wie ein T-Shirt-Aufdruck. Denn um mehr geht es der Dame mit der rauchigen Stimme auch nicht. "You will always be the one I can't get enough, I love Belarus, got it deep inside." An dieser Stelle sei erwähnt: Text und Titel sind schon entschärft - in der Ursprungsversion "Born in Byelorussia" verklärte Vinnikov die Erinnerungen an die UdSSR.
22:05 Junges Estland
Getter Jaani aus Estland ist erst 17 und damit die jüngste Teilnehmerin heuer. Das Mindesalter liegt bei 16. Sie singt "Rockefeller Street" in knallbunten Outfits - passenderweise nach einem Clip über das Frankfurter Börseviertel. Ein perfekter Ohrwurm, in dem sich leise und laute Teile abwechseln. Teils absurd ist der Text: "Ballerinas dancing the Swan Lake,
On a river made of diamonds and pearls"
22:01 Veränderungen mit Rumänen
"I can't change the world alone, I need you all", singt die Band Hotel FM im Titel "Change". Weichgespülter Pop, wie man ihn vom Song Contest kennt. Noch fünf Beiträge kommen, darunter die favorisierten Iren und Dänen.
21:57 Durchschnitt aus Slowenien
Die "Christina Aguilera" Sloweniens Maja Keuc liefert mit "No One" eine durchschnittliche Pop-Nummer ab. Schade um die Stimme. Aufregender ist ihr Kleid, das praktisch nur aus Reißverschlüssen besteht. Detail am Rande: ORF-Kommentator Knoll kennt noch die Namen der "Helden von Morgen"-Teilnehmer, er vergleicht Maja Keuc mit Cornelia Mooswalder. Ach ja, die hat die Castingshow ja gewonnen und nicht Lukas Plöchl.
21:51 Eine Siegerin aus Israel
Die Transsexuelle Dana International gewann 1998 mit "Diva", heuer tritt sie mit "Ding Dong" an. Das ist keine Coverversion von der EAV, die 39-Jährige hat den Song selbst komponiert. Nicht nur das grüne Flechtkleid wirkt billig, auch die Euro-Disco-Sounds knapp an der Schmerzgrenze.
21:49 Chancenloses Mazedonien?
Vlatko Ilievski liegt mit "Rusinka" bei allen Wettbüros an letzter Stelle. Folkloristischer Tanz, E-Gitarre und steifes Lächeln. Wenig erinnerungswürdig.
21:44 Bulgarisch-österreichische Freundschaft
Poli Genova singt für Bulgarien "Na inat", komponiert haben den eingängigen Song Symphonics Entertainment aus Österreich. Die haben schon EAV produziert. Und die oberösterreichische Band Krautschädl hat das Playback eingespielt. Die Frisur der 24-jährigen Sängerin liegt übrigens offenbar im Song-Contest-Trend: Auftoupiertes Haar auf dem Oberkopf zeigen auch die Iren und die Dänen.

21:40 Folklore aus Zypern
Christos Mylordos aus Zypern mit "San aggelos s'agapisa" ist der erste Beitrag des Abend, der nicht in Englisch gesungen ist, sondern - auf Griechisch. Die Sänger lehnen sich gegen imaginären Wind. Wie Griechenland kombinieren auch die Zyprioten Traditionelles mit Populärem: Diesmal ist es aber kein Rap, sondern Hardrock.
21:35 Schweden-Pop
Eric Saade ist Moderator im Kinderfernsehen, wollte mal Fußballer werden und singt jetzt auch. Die Melodie von "Popular" (Text: "I will be popular, my body wants you, girl") erinnert frappant an "Gimme Gimme Gimme" von Abba - bei denen hat es ja auch geklappt. Extrem eingängig, wenn auch sehr mittelmäßig gesungen. Spektakulärer Schluss-Gag: Er zerbricht die Scheiben einer gläsernen Box. Die Sänger aus Zypern, die als nächstes kommen, singen zum Glück nicht barfuß.
21:32 Franz Ferdinand aus Moldawien
Es rockt erstmals heute Abend: Mit spitzen Hüten bieten Zdob si Zdub "So Lucky" dar, die Rockteile klingen nach der britischen Indie-Band Franz Ferdinand, dazwischen gibt es Zirkuseinlagen - ein Sängerin auf dem Einrad - und Folklore-Klänge.

21:27 Trouble mit der Ukraine
Korruptionsvorwürfe begleiteten die Auswahl des ukrainischen Beitragt. Nicht ganz friktionsfrei wurde Mika Newton mit "Angel" als Vertreterin nach Düsseldorf geschickt. Eigenartige Bühnenperformance: Eine Künstlerin malt mit Sand die Visuals. Lenkt von de leisen Stimme ab. Wenn es mit dem Song Contest nicht klappt, könnte sie mit ihrem Flügel-Kleid zum Life Ball kommen, dort ist nämlich das Element Luft heuer Thema.
21:21 Zwillinge, teil eins: Slowakei
Das erste von zwei Zwillingspaaren beim zweiten Semifinale tritt auf: TWiiNS (!) aus der Slowakei zeigten in ihrem Video Bilder von Katastrophen und sangen dann "I'm Still Alive". Heute schimmern nur Formen über den Screen. Eingängiger Popsong, aber dünne Stimmen. Hat die Stimme den Ton verblasen? Dieser Einschätzung Knolls kann man nur zustimmen.
21:18 Instrumentloses Belgien
A Capella tritt die belgische Truppe Witloof Bay auf und singt/beatboxt "With Love Baby" - eine Premiere beim Song Contest. In einem Club könnte das gut funktionieren, auf der gigantischen Düsseldorfer Bühne wirken die Belgier etwas verlassen. Besser als befürchtet.
21:13 Jan, Jaap und Jaap aus den Niederlanden
Der Bandname der Niederländer 3JS leitet sich aus ihren Vornamen ab: Ein Jan und zwei Jaaps singen in Anzügen "Never Alone". Der stimmliche Unterschied zu Nadine ist überdeutlich (okay, das ist jetzt ein wenig Nationalstolz). Klingt ein wenig nach einem Abklatsch von "Where the Streets have No Name" von U2. "Don't waste yout time" heißt es im Text. Das lässt man besser unkommentiert.

21:09 Österreichs Auftritt
"Nadine Beiler ist absolute Favoritin - zumindest unter den Künstlerkollegen", sagt ORF-Kommentator Knoll. Den A Capella-Beginn der Disneyesken Schnulze "The Secret is Love" hat sie geübt, die Mireille-Mathieu-Frisur sitzt, nur das Kleid könnte besser sein. Der Hintergrund-Chor erinnert an "Sister Act". Ohne falschen Nationalstolz kann man behaupten: Beiler hat die bisher beste Stimme des Song Contests gezeigt. Fehlerloser Auftritt.
21:05 Good old Bosnien und Herzegowina
Der alte Herr und die Gitarre: Dino Merlin ist schon zum dritten Mal beim Song Contest dabei. 1993 schrieb er einen Song, 1999 trat er auf. Damals wurde er Zweiter. Der 48-jährige Merlin bietet mit "Love In Rewind" eine interessante Mischung aus Singer/Songwriter-Klängen und einem Fußball-Mitsing-Chor. Da passt auch die kollektive Wink-Choreografie gut. Trotz Feuerwerks ein wenig langweilig, auch wenn er bei den Wettanbietern einer der Favoriten ist.

21:04 Voting
Abstimmen kann man mit der Nummer 0901 059 - und dann die zweistellige Startnummer. Aus Österreich kann man natürlich nicht für Österreich abstimmen. Auch interessant: Die Abstimmung beginnt vor der eigentlichen Show. Gesungen hat noch niemand. Das Endergebnis setzt sich aus dem Publikumsvoting und einem Juryvoting zusammen.
21:00 Startschuss
Die Eurovisions-Hymne erklingt, es geht los: Stefan Raab (adrett im dunklen Anzug mit Krawatte), Anke Engelke (in schlichtem Schwarz) und Judith Rakers (in Gelb wie die Queen bei der Hochzeit ihres Enkels) moderieren. Verstehen tut man die drei kaum, der ORF mischt Andi Knoll weit lauter ab.
20:30 Uhr: Eine kleine Chancenauswertung
Noch 30 Minuten, dann geht es los. Vorab haben wir uns Nadine Beilers Quoten in den Wettbüros der wettverrückten Briten angesehen: Bei "William Hill" liegt auf dem guten siebten, bei "Betfair" auf dem achten Platz. Das würde reichen, um ins Finale einzuziehen. Beide reihen den ersten Beitrag des heutigen Semifinales, den "Song-Contest-Saurier" Dino Merlin (48) aus Bosnien & Herzegowina auf den ersten Platz.
Glaubt man dem Google-Ranking, das Suchanfragen auswertet, stehen Beilers Chancen weit schlechter: Dort ist sie aktuell an 38. Stelle. Aber da rangiert auch noch Armenien auf Platz drei, das im ersten Semifinale ausgeschieden ist. Fazit: Alles ist offen.
>>> LIVETICKER zum ersten Semifinale
(her/mtp)