Angeblich Patzer bei ÖAAB-Wahl Mikl-Leitners

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In den weiteren Durchgängen habe sich der Irrtum aufgeklärt. Die neue Obfrau sei schon bei der ersten Abstimmung vorn gelegen, sagt nun ÖAAB-NÖ-Chef Sobotka.

Wien. Niederösterreichs Landeshauptmann-Vize und ÖAAB-NÖ-Chef Wolfgang Sobotka platzt nach der Kritik anderer Länder an der Kür Johanna Mikl-Leitners zur ÖAAB-Chefin der Kragen: Seine Landsfrau sei bei der dreistufigen „Meinungsfindung“ schon im ersten Anlauf vorn gelegen, Reinhold Lopatka und Beatrix Karl dahinter. Ein Mitarbeiter des Bundes-ÖAAB habe sich aber „vertan“, als er die Reihung der Kandidaten durch den Bundesvorstand in Punkte „übersetzen“ und diese addieren sollte, sagt Sobotka der „Presse“.

Die neun Landeschefs und der scheidende Bundeschef des ÖVP-Arbeitnehmerbundes, Michael Spindelegger, durften die Anwärter reihen. Dem jeweils Erstgereihten sollte der Mitarbeiter daraufhin drei Punkte pro Stimmberechtigtem zuteilen, dem Zweiten zwei und dem Dritten einen Punkt. Der Mitarbeiter habe aber fälschlicherweise dem Ersten nun einen, dem Zweiten zwei und dem Dritten drei Punkte zugeteilt: Lopatka sei dadurch vorn gelegen. In den weiteren Durchgängen habe sich der Irrtum aufgeklärt: Mikl-Leitner habe stets „breiten Rückhalt“ gehabt.

Auch dass die Stimmabgabe bei der als geheim geplanten „Meinungsfindung“ publik wurde, ärgert Sobotka: „Wer das gebrochen hat, hat dem ÖAAB keinen guten Dienst erwiesen. Wir brauchen jetzt ein geschlossenes Bild.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2011)

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