Sony stellt PlayStation Network wieder online

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Über drei Wochen nach dem gigantischen Datendiebstahl schaltet Sony seine Online-Dienste wieder frei. Das Unternehmen entschuldigte sich bei seinen Nutzern für den langen Ausfall.

Tokio/Red./Ag. Für Millionen Sony-Kunden hat das Warten ein Ende: Fast einen Monat, nachdem das Playstation Network nach einem massiven Hackerangriff abgeschaltet worden war, gibt der Konzern seine Online-Dienste schrittweise frei. Zunächst soll das PlayStation Network, das es seinen 77 Millionen Nutzern erlaubt, Spiele aus dem Internet zu laden und online gegeneinander anzutreten, in Europa und den USA wieder ans Netz gehen. Bis Ende Mai sollen alle betroffenen Dienste weltweit wieder hergestellt sein.

Wollen Besitzer einer PlayStation 3 nun wieder im PSN online gegeneinander antreten, müssen sie zunächst die Firmware ihrer Spielekonsole aktualisieren und das Passwort ändern. Das gilt auch für den Filmdienst Qriocity, der ebenfalls wieder anlaufen soll. Für Fragen hat Sony eine kostenlose Hotline eingerichtet.

Das Unternehmen entschuldigte sich bei seinen Nutzern für den langen Ausfall. Ursprünglich wollte Sony mit dem PSN bereits vor einer Woche wieder online gehen. Doch der Aufbau einer neuen Sicherheitsstruktur habe länger gedauert, als zunächst angenommen, teilte das Unternehmen mit.

Kein Datenmissbrauch bekannt

So installierte Sony etwa neue Firewalls und ein Überwachungssystem, das Eindringlinge und Schwachstellen im System frühzeitig erkennen soll. Zudem plant der Konzern, seine Kundendatenbank an einen Ort mit besser geschützten Servern zu verlagern.

Im April hatten Hacker die Sony-Netzwerke attackiert und dabei Kreditkarteninformationen, E-Mail-Adressen und weitere personenbezogene Daten von insgesamt über 100 Millionen Nutzern gestohlen. Als Reaktion darauf hatte der Konzern das PSN sowie den Musik- und Videoservice Qriocity abgeschaltet.

Bisher gebe es allerdings keinen Hinweis darauf, dass die gestohlenen Daten verkauft oder missbräuchlich verwendet worden seien, betonte Sony.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.05.2011)

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