Sony hat in Europa die Firma Affinion beauftragt, das Internet nach möglichem Missbrauch der geraubten Daten zu durchforsten. Sony-Kunden können sich bald auch für eine Versicherung anmelden.
Sony weitet seine Wiedergutmachung nach einem der bisher größten Datenskandale aus. Bisher bot der Konzern den rund 100 Millionen geschädigten Kunden wenige Spiele und Premium-Abonnements für ein Monat an. Im Internet beschwerten sich zahlreiche Nutzer der betroffenen Netzwerke Playstation Network, Qriocity und Sony Online Entertainment. Nun soll eine eigene Datenschutz-Firma möglichen Datenmissbrauch im Internet überwachen.
Beauftragt wurde die US-Firma Affinion, die zudem einen Überwachungsdienst für die womöglich gestohlenen Kreditkartendaten anbietet und eine Versicherung für die Kosten nach einem Identitätsmissbrauch. Sony kündigt in einem deutschsprachigen Blogeintrag an, dass sich Kunden demnächst kostenlos für dieses Programm anmelden können. Für österreichische Kunden hat Sony unter der Nummer 0800 400040 eine Hotline eingerichtet.
100 Millionen Opfer, zwei Spiele
Vor mehr als drei Wochen wurde bekannt, dass die Online-Dienste Playststion Network, Qriocity und Sony Online Entertainment Opfer von Hackern wurden. Die Daten von mehr als 100 Millionen Nutzern wurden von den Angreifern von Sony-Servern kopiert. Die Dienste waren daraufhin mehrere Wochen nicht erreichbar. Seit Sonntag schaltet Sony die Netzwerke nach und nach wieder frei - Nutzer müssen ihr Passwort ändern und Software-Updates durchführen. Wer die Angreifer sind und was sie mit den Daten vorhaben ist bisher unklar. Als Entschuldigung bot Sony Playstation-3- und Playstation-Portable-Spielern zwei kostenlose Spiele und ein bis zwei Monate kostenlosen Zugang zu einem Premium-Account an.
(sg)