Der Strafsenat wertet das Spiel wie erwartet. Ein Handspiel beim Match Wr. Neustadt gegen Sturm sorgt unterdessen für Spekulationen.
[WIEN/APA] Der Strafsenat der Fußball-Bundesliga hat das am Sonntag abgebrochene Wiener Derby in seiner Sitzung am Montagabend mit 3:0 für die Austria strafbeglaubigt. Über das weitere Strafausmaß gegen Rapid wird allerdings erst am 1. Juni verhandelt.
Die Austria rückt damit in der Tabelle Spitzenreiter Sturm bis auf zwei Zähler nahe. Rapid ist nun Sechster hinter Wacker Innsbruck, da bei Punktegleichstand eine Mannschaft mit einer Strafverifizierung zurückgereiht wird. Die Austria-Torschützen des Spieles, Roland Linz und Zlatko Junuzovic, werden gewertet. Somit führt Linz mit 20 Toren die Schützenliste an, einen Treffer vor Kienast (Sturm).
Kurioses Handspiel in Neustadt
Ebenfalls heftig diskutiert wurde am Montag das kuriose Handspiel des Wiener Neustädters Edin Salkic. Der aus Bosnien stammende Offensivspieler könnte zum Meistermacher von Sturm Graz avancieren. Mit seinem Elfmeter-Geschenk hat er seinem Exklub den Weg zum Titel geebnet. Sein Trainer Peter Schöttel merkte an: „Ich will ihm nichts unterstellen, aber die Optik ist nicht gut.“ Sturms Sportdirektor Oliver Kreuzer war froh, „dass Salkic kein Sturm-Graz-Spieler mehr ist“.
Bundesliga-Vorstand Pangl schloss Konsequenzen aus. „Die Liga hat rechtlich gegen ihn nichts in der Hand. Wir können ihn nicht anklagen oder vorladen“, erklärte Pangl. „Die Situation ist sehr unangenehm“, meinte Wiener Neustadts Team-Manager Christoph Ungerböck. Vehement wischte man in Wiener Neustadt jedoch die angeblichen Nahverhältnisse zwischen Salkic und Sturm vom Tisch. Genausowenig will man sich auf etwaige Diskussionen einlassen, weil beide Klubs von Magna gesponsert werden.
„Salkic ist kein Sturm-Leihspieler. Und er geht auch nicht zu Sturm zurück“, erklärte Klubmanager Alex Gruber. Gruber betonte, dass Wiener Neustadt Salkic in der vergangenen Winterpause von Sturm verpflichtet hat. Am 30. April habe man dann die Option auf eine weitere Zusammenarbeit gezogen. „Der Spieler gehört also bis 31. Mai 2012 Wiener Neustadt.“
Austria-Trainer Karl Daxbacher sagte: „Man könnte meinen, dass ich zu subjektiv bin. Aber dieses Hands war schon erschreckend und schockierend. Das gibt zu denken.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24. 5. 2011)