Projekte: Es investiert sich prächtig an der Donau

HB Reavis
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Die Länder entlang der Donau punkten mit Bauvorhaben im obersten Segment. Ein Streifzug.

Viele Jahre gehörten osteuropäische Länder entlang der Donau zum großen Hoffnungsmarkt der Immobilienbranche im Osten. Die rasante Entwicklung und vor allem die Krise haben jedoch dafür gesorgt, dass sich die einzelnen Regionen Osteuropas sehr unterschiedlich entwickelt haben. Heute eint die Märkte geografisch einer der zwei größten Flüsse Europas, doch aus der Perspektive der Immobilienfirmen gehören sie im Vergleich zu ihren nördlichen Nachbarn wie Polen und Tschechien eher zu den Nachzüglern.

Trotzdem lohnt es sich, genauer hinzuschauen. „Für viele war die Region in den Jahren 2009 und 2010 nicht auf dem Radar“, sagt Jos Tromp, der beim internationalen Immobiliendienstleister CB Richard Ellis den Bereich CEE und SEE leitet. „Doch Südosteuropa kommt langsam zurück.“ Denn in den Donauländern gilt dasselbe, was Experten für die gesamte Region beobachten: einen starken Trend hin zu hochwertigen Immobilien. Und gerade in diesem Bereich gibt es heute – wie übrigens auch auf dem Höhepunkt der Krise – Projekte, die fertig oder im Bau und unter Investoren begehrt sind.

Lokale Player

Im Folgenden einige Beispiele für größere Immobilienprojekte: Von Wien aus gesehen ist der erste Markt flussabwärts die Slowakei – das Marktforschungsunternehmen RegioPlan zählt hier die HB Reavis Group zu den wichtigsten lokalen Playern. Die Gruppe hat Standorte in vier osteuropäischen Ländern und nach eigenen Angaben Gewerbeimmobilien mit einer Fläche von rund 490.000 Quadratmetern im Portfolio, deren Wert HB Reavis mit einer Milliarde Euro beziffert.
Ein Großprojekt der Gruppe ist das City Business Center: Das Konglomerat von Bürotürmen in Sichtweite der Donau ist wie eine kleine Stadt in der Stadt. Mitten im zentralen Geschäftsviertel von Bratislava und unweit der Schnellstraßen nach Wien, Budapest und Prag stehen an der Karadzicova- Straße die Objekte CBC I und II. Im Augenblick werden die Objekte III bis V errichtet und noch heuer fertiggestellt. Die Objekte I und V markieren als Hochhäuser die Konturen des Komplexes nach außen. „Das fertige City Business Center wird einen modernen großstädtischen Boulevard der slowakischen Hauptstadt formen“, so der Kommentar eines Sprechers von HB Reavis.

Die Mietfläche der fünf Objekte beträgt insgesamt rund 64.000 Quadratmeter. Mit dem Projekt zeigt sich die Gruppe mehr als zufrieden: Die ersten beiden Gebäude, die seit 2007 vermietet werden, erfreuen sich reger Nachfrage vom Einzelhandel, von Restaurantbetreibern und Unternehmen wie BMW, AT & T, Kapsch, der global tätigen Rückversicherung Swiss re oder der slowakischen Telekom.

Nachbarland Ungarn

In Ungarn hat die gesamtwirtschaftliche Entwicklung tiefe negative Spuren hinterlassen, doch auch hier gibt es zahlreiche aktuelle Projekte im „Prime Segment“, die preislich nach wie vor unter jenen in Westeuropa liegen. So beziffert CBRE den Kaufpreis einer Büroimmobilie in diesem Segment pro Quadratmeter in Wien mit 5400 Euro und in Budapest mit 2700 Euro. Ein Beispiel ist die von Hochtief Development Ungarn entwickelte Liegenschaft Capital Square an zwei zentralen Ausfallstraßen von Budapest. 2009 fertiggestellt, verfügt sie über 32.000 Quadratmeter Mietfläche und ist heute zu 80 Prozent vermietet, an Unternehmen wie Ferrero oder CBS Property. Der monatliche Mietpreis beträgt etwa 14 Euro pro Quadratmeter.

Auch im Bereich der Einkaufszentren hat es in der Region große Einschnitte gegeben: Laut RegioPlan wurden in ganz Osteuropa im Jahr 2007 rund 270 Einkaufszentren fertiggestellt, im vergangenen Jahr waren es knapp 150. Die Projekte, die nun eine Finanzierung zugesagt bekommen, seien daher weit weniger zahlreich, aber deutlich besser geplant, meint Hanna Bomba-Wilhelmi, Geschäftsführerin von RegioPlan Consulting. „Wenn die Nachfrage sinkt, bekommen die kleineren Einkaufszentren Probleme – doch die großen bleiben erfolgreich“, meint auch Jos Tromp von CBRE. Das belegt das mitten im Krisenjahr 2009 fertiggestellte Shoppingcenter Portanova im kroatischen Osijek. Entwickelt von Amplitudo ist es mit 40.000 Quadratmeter Verkaufsfläche das größte Einkaufszentrum der nordöstlichen Region Slawonien. Portanova ist heute nahezu voll vermietet – nicht zuletzt dank der Konsumenten, die aus Ungarn, Bosnien-Herzegowina und Serbien anreisen. Zu den Mietern zählen Adidas, Nike, Zara, Deichmann, C & A, ein Kasino und ein Multiplex-Kino.

70.000 Quadratmeter Fläche

In Serbien zählt Delta zu den größten Entwicklern von Gewerbeimmobilien. Das Unternehmen betreibt Supermärkte, Franchisegeschäfte von Markenartiklern und zahlreiche Einkaufszentren. Ein aktuelles Projekt der Gruppe ist der Delta Park, der mit einer Fläche von 70.000 Quadratmetern in Belgrad entstehen soll. Baubeginn ist Anfang nächsten Jahres, Eröffnung im darauffolgenden Herbst. Trotz einer Kaufkraft, die noch unter der westeuropäischen liegt, hat sich bereits das Bauhaus von dem Projekt überzeugen lassen: Die deutsche Baumarktkette beteiligt sich und eröffnet 2012 im Delta P

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