Klagenfurts Bürgermeister hat der leidigen Causa am Donnerstag mit Hilfe eines Notfallparagrafen ein Ende gesetzt.
Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (FPK) hat am Donnerstagnachmittag die Aberkennung der Klagenfurter Ehrenbürgerschaft für Adolf Hitler verfügt. Er verwendete dafür den sogenannten Notfallparagrafen des Stadtrechts. Die Entscheidung werde bei der nächsten Sitzung des Gemeinderates den Mandataren zur Kenntnis gebracht, sagte Scheider.
Die Diskussion darüber, ob Hitler jemals die Ehrenbürgerschaft der Stadt erhalten hat, ist damit obsolet geworden. Dass Hitler diese Auszeichnung tatsächlich erhalten hat, steht allerdings für die Historiker inzwischen außer Zweifel. Im Landesarchiv wurden mehrere Zeitungen überprüft, die allesamt ausführlich über dieses Ereignis berichtet hatten, sogar der Text der Urkunde wurde im Wortlaut abgedruckt.
In dem von Scheider nun vorab genehmigten Antrag an den Gemeinderat heißt es dazu wörtlich: "Sollte sich herausstellen, dass Adolf Hitler jemals, von wem auch immer, eine Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Klagenfurt verliehen bekommen hat - die Vermutung steht im Raum -, so wird diese hiermit offiziell widerrufen und aberkannt." Der Bürgermeister selbst unterstrich, dass er in einer so heiklen Angelegenheit eine klare Linie vertrete: "Es ist eine Selbstverständlichkeit, sich von allem, was in irgendeiner Form mit der schrecklichen und verbrecherischen Zeit des Nationalsozialismus zu tun hat, in aller Deutlichkeit zu distanzieren."
(APA)