Trophée Gourmet A la Carte: die Gewinner

Gestern fand in der Wiener Hofburg die Gala zur Trophée Gourmet A la Carte statt. Gäste wie Juan Amador und Eckart Witzigmann überreichten die Preise. Johanna Maier, Heinz Reitbauer, Walter Eselböck und andere kochten auf.

Seit 1989 verleiht das Magazin A la Carte die Trophée Gourmet: an Menschen, die sich um gutes Essen verdient machen. Stargäste wie Ferran Adrià, der vor zwei Jahren in Wien war, beehren jedes Jahr die Hofburg und zeigen den Stellenwert der Auszeichnung. Die Laudatoren sind auch heuer wieder eine Überraschung.

Gestern war es wieder so weit. Die Temperaturen in der Hofburg waren, wie der Chefredakteur des A la Carte, Christian Grünwald, launig vermerkte, gewohnt hoch, die üblichen Gäste waren anwesend (bzw. abwesend, wie das Moderatorenduo Scheuba und Palfrader in Zusammenhang mit Kanzler Faymann etwa verlautbart haben wollte. "Der hat wohl keine Freigabe der Kronenzeitung bekommen.")

In fünf Kategorien warteten je drei Nominierte auf die Entscheidung. In der Kategorie "Österreichische Küche" waren Max Stiegl von Gut Purbach nominiert, der sich vor allem um die Kunst des Innereienkochens verdient macht, Uwe Machreich vom Landgasthaus Triad in Krumbach und Richard Rauch, Steirawirt, Trautmannsdorf. Die Trophée Gourmet ging in dieser Kategorie an Uwe Machreich, der in einem kurzen Film zuvor sagte, "wir sind ja vor allem auch sehr nett". Was Scheuba und Palfrader dazu bewog, zu fragen, ob sie nächste Woche bei ihm gratis essen dürften...

Die Anwärter für die Auszeichnung im Bereich der Gourmandisen waren Julia Fandler von der Pöllauer Ölmühle Fandler, die seit 85 Jahren Öle produziert, weiters der einzige Kaviarzüchter Österreichs, Walter Grüll aus Grödig, und "Slow Bäcker" Erich Kasses aus Thaya, der für sein Brot und Gebäck zwanzig verschiedene Sauerteige ansetzt. Walter Grüll hat dann das Rennen gemacht und durfte aus der Hand von Slow-Food-Frontfrau Barbara van Melle die von Sven Boltenstein entworfene und gefertigte Trophée entgegen nehmen. Van Melle wies in ihrer kurzen Rede wie zu erwarten auf die Relevanz von sauber produzierten Lebensmitteln hin und vermerkte, dass leider nicht alles, was Gästen als dieses oder jenes Produkt verkauft wurde, auch tatsächlich dieses sei.

Die nominierten Winzer waren heuer: Karl Alphart aus Traiskirchen, Spezialist für burgundische Sorten, der junge Claus Preisinger aus Gols sowie Erich Scheiblhofer aus  Andau, der besonders kraftvolle Weine produziert. Alphart durfte den Preis einheimsen.

In der Kategorie Kreative Küche warteten der Junge Wilde Konstantin Filippou vom Novelli in Wien, Michael Schwarzenbacher vom Mangold in Lochau und Rainer Stranzinger vom Tanglberg in Vorchdorf. Als Laudator Juan Amador nach Öffnen des Kuverts sagte, das freue ihn aber, wer da gewonnen hat, denn schließlich sei er dort schon einmal gewesen, konnte man es schon erahnen. Nicht erahnen konnte man allerdings den Jubel, der Sieger Konstantin Filippou entgegenschlug. Der Mann dürfte wirklich viele Fans haben.

In der Kategorie Szenegastronomie waren heuer nominiert: Karl Wlaschek jun. vom "Sex and The City"-tauglichen Orlando di Castello in Wien, weiters Andreas und Barbara Böhm-Erös vom Wiener Palmenhaus und Stefan Köb und Verena Böhler von der Sichtbar, Dornbirn. Das Orlando di Castello machte das Rennen.

Die Publikumstrophée ging an das Ehepaar Kolarik vom Schweizerhaus im Wiener Prater, das auf eine politische Frage des Moderatorenduos allerdings partout keine Antwort geben wollte und lieber den Mitarbeitern dankte (es waren 160 oder eine ähnlich unglaubliche Zahl).

"Jahrhundertkoch" Eckart Witzigmann durfte schlussendlich noch seinen Freund Tim Mälzer mit der internationalen Ehrentrophee ehren, das bekamen allerdings nicht mehr alle mit - das Buffet lockte. Was Mälzer allerdings von einem nicht ganz freundlichen Leserbrief einer 80-jährigen Dame erzählte, lesen Sie morgen in der "Presse".

Am Buffet wartete unter anderem Heinz Reitbauer, der gestern abermals mit einer neuen Garmethode für Gesprächsstoff sorgte: Er confierte Wildsaibling in warmem Bienenwachs und servierte diesen mit "Pollen", Kaviar, der in Pulver von gelben Rüben gehüllt war, und einer "Bienenwachs"-Platte aus Gelbe-Rüben-Gelee. Und Walter Eselböck beruhigte mit einem schlichten und famosen Gulasch und einem Wiener Gabelbissen mit Wildkräutern die vor Wochen plagiatserregten Gemüter.

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