FP-Parlamentarier wegen Wiederbetätigung angezeigt

FP-Parlamentarier wegen Wiederbetätigung angezeigt
FP-Parlamentarier wegen Wiederbetätigung angezeigtSymboldbild: Werner Königshofer im Plenum des Parlament (c) AP (Parlamentsdirektion/Mike Ranz)
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"Nazi-Soldaten als 'Helden', die 'für Volk und Vaterland' gefallen seien", bringen den freiheitlichen Abgeordneten Werner Königshofer in Bedrängnis. Die Grünen zeigen ihn deshalb an.

Der Tiroler Landtagsabgeordnete Gebi Mair von den Grünen hat gegen den freiheitlichen Nationalratsabgeordneten Werner Königshofer Anzeige wegen des Verdachts der nationalsozialistischen Wiederbetätigung eingebracht. Königshofer habe kürzlich in einem Text "Nazi-Soldaten als 'Helden' bezeichnet, die 'für Volk und Vaterland' gefallen seien". Bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck hatte man über eine Anzeige vorerst noch keine Kenntnis, teilte Sprecher Hansjörg Mayr mit.

Königshofer hat laut Mair am 8. Mai auf seiner Homepage mit folgender Aussage zum Muttertag Stellung genommen: "(...) Die Soldaten sind auf den Schlachtfeldern von Dünkirchen bis Stalingrad und von El Alamain bis Murmansk für Volk und Vaterland gefallen, während Hunderttausende Frauen und Kinder in deutschen Städten den Terrorangriffen der alliierten Bombergeschwader zum Opfer gefallen sind. Die Mütter, die diese Apokalypse überlebt haben, sind die wahren Heldinnen dieser Epoche. (...)"

"Königshofer lebt geistig immer noch in der Nazi-Zeit und glaubt immer noch, den Krieg gewinnen zu müssen. Dabei ist sein Treiben einfach nur noch armselig", kritisierte Mair. Es sei jetzt eine rote Linie überschritten worden, die Anzeige eine absolute Notwendigkeit. Bei einem Abgeordneten zum Nationalrat, noch dazu einem mit einem Doktortitel als Historiker, seien derartige Ansichten völlig unhaltbar.

Königshofer: Anzeige "dubios"

Königshofer bezeichnete die Anzeige als "dubios". Er sprach in einer Aussendung von "linksgrünen Chaoten und ihrem demokratiepolitischen Amoklauf".

"Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden", zitierte Königshofer Rosa Luxemburg und wies daraufhin, dass die freie Meinungsäußerung für alle gelte. "Der 'grüne' Landtagsabgeordnete Gebhard Mair scheint diese Freiheit jedoch nur auf sich und seinesgleichen zu beziehen", so Königshofer.

Seiner Meinung nach sollten sich die Grünen um die aktuellen Probleme im Lande kümmern, anstatt im Vorgestern herumzuwühlen. Er wende sich "im Interesse von Volk und Heimat aktuellen Themen wie der Massenzuwanderung aus fremden Kulturkreisen, dem EU- und EURO-Desaster, den schweren Mängeln in der Familien-, Bildungs- und Wissenschaftspolitik, der Misere bei der Pflege und bei der Altenversorgung sowie der Jugendarbeitslosigkeit zu" und würde "für deren Lösungen politisch arbeiten".

(APA)

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