Strache sorgt nach Hitler-Frage für Eklat

Strache
Strache
  • Drucken

Der FPÖ-Chef verliert bei einer Pressekonferenz mit Marine Le Pen die Fassung und wirft einem ORF-Journalisten "Nestbeschmutzung" vor.

Heinz-Christian Strache hat am Mittwoch im EU-Parlament nach einer Hitler-Frage für einen Eklat gesorgt. Der FPÖ-Chef warf einem ORF-Journalisten vor, "Nestbeschmutzung" zu betreiben.

Strache trat in Straßburg gemeinsam mit der Vorsitzenden der französischen Front National, Marine Le Pen, auf. Ein ORF-Journalist wollte von der EU-Parlamentarierin wissen, wie sie es denn bewertet, dass mehrere FPÖ-Politiker in den vergangenen Wochen die Aberkennung der Hitler-Ehrenbürgerschaft in ihren Gemeinden nicht mitbeschließen wollten.

Strache schaltete sich ein - und zeigte Nerven: Die Fragestellung sei "unfassbar und schäbig", polterte der FPÖ-Chef. Die Ehrenbürgerschaft Hitlers sei nämlich rechtlich bereits durch dessen Tod erloschen. Der ORF-Journalist würde durch die Frage "wider besseres Wissens Nestbeschmutzung betreiben". Auch Marine Le Pen hatte  das "Gefühl, dass Hitler immer dann ins Spiel kommt, wenn es keine anderen Argumente mehr gibt".

"Keine Fragen die uns angreifen"

Später fragte ein "Standard"-Journalist, ob es möglich sei, Fragen in einem moderaten Ton beantwortet zu bekommen. Das brachte die Frontfrau der Front National auf die Palme: "Wir brauchen uns tatsächlich hier keinerlei Lektionen geben lassen, wie wir uns ausdrücken. Ich bin ins Europaparlament gewählt. Wir wollen nur keine Fragen, die uns angreifen."

Inhaltlich wiederholten sowohl Strache als auch Le Pen ihre bekannten Standpunkte über den EU-Moloch, die Euro-Krise, die ein "Gefährdungsprojekt" darstellten, sowie über das Scheitern der Europäischen Union bei der Migration.

Nach dem Ende der Pressekonferenz ging der verbale Schlagabtausch weiter. FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky soll seinen Chef lautstark verteidigt haben.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Europa

Strache auf EU-Tour Mit Le Pen gegen Asyl

Die Freiheitlichen versuchen wieder an eine Fraktion im EU-Parlament anzudocken und setzen auf ein EU-Volksbegehren. Für beides könnte Marine Le Pen, die Chefin des französischen Front National, behilflich sein.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.