Die Stadt will sich attraktiver für qualifizierte Zuwanderer machen.
War eigentlich eine ganz nette Idee, eine Zuwanderungskommission in Wien zu bilden. Alle Rathaus-Fraktionen mit Ausnahme einer (nie werden sie erraten, welcher) sollten rein sachlich, fernab jeder Parteipolitik (nicht lachen) an Lösungen arbeiten. Nach zwei Jahren sicher sehr intensiven internen Studierens, Evaluierens und Debattierens liegt nun ein Maßnahmenpaketchen vor. Allen Ernstes finden sich da so läppische Dinge wie, künftig jenen, die an einem Daueraufenthalt in Wien interessiert sind, auch mehrsprachige Internetseiten anzubieten. Die gibt es etwa noch nicht? Dafür bedarf es einer überparteilichen Kommission? Wird das Tempo nicht erhöht, sind nur zwei Schlüsse möglich: Wien hat trotz gegenteiliger Beteuerungen kein Interesse an Zuwanderern. Oder handelnden Politikern mangelt es an für ihren Beruf essenziellen Fähigkeiten.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.06.2011)