Braune Töne? Kritik an Metal-Festival in Oberösterreich

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Braune Toene Kritik MetalFestival(c) Retuers
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Politiker fordern ein Verbot des Metal-Festivals "Northern Lights": Dort würden mehrere Bands mit nationalsozialistischem Einschlag auftreten.

Der Frakturschriftzug leuchtet rot-weiß-rot, dahinter soll sich aber "Braunes" verbergen: Beim "Northern Nights"-Festival am 24. und 25. Juni in Reichenthal (Bezirk Urfahr-Umgebung) treten mehr als 20 Bands auf, bei fünf davon seien deutliche Bezüge zum Nationalsozialismus, einschlägige Symbole und beste Vernetzung mit rechtsextremen Gruppierungen festgestellt worden, kritisiert der Grüne Abgeordnete Karl Öllinger. Er fordert ein Verbot des Black-, Pagan- und Folk-Metal-Festivals wegen dieser "braunen Töne".

Unter den Bands, die auftreten sollen, war etwa die ukrainische Blackmetal-Band Kroda. Deren Mitglieder sollen sich schon mehrfach in Interviews nationalsozialistische Aussagen getätigt haben. Nicht nur die Grünen, auch die SPÖ, die ÖH Linz und der ÖGB haben bereits ein Verbot gefordert. Auch der Verfassungsschutz beschäftigt sich mit dem Festival.

Wissen, was sie tun

Öllinger beklagt auch die mangelnde Distanzierung der Veranstalter: So sind im "Gästebuch" der Festivalseite und auf deren Facebook-Seite einige einschlägige Stellungnahmen zu lesen - und keine Erwiderung der Organisatoren. "Würd ich nicht mind 100% dahinter stehen, hätte ich besser erst gar nicht angefangen, gleiches trifft auch auf die gebuchten Bands zu!" heißt es etwa an einer Stelle. "Man muss den Eindruck haben, dass die Veranstalter sehr genau wissen, was sie tun", sagt Ölligner gegenüber DiePresse.com.

Bürgermeister entscheidet am Mittwoch

Für eine etwaige Absage sei Bürgermeister Karl Jaksch (ÖVP) zuständig, erklärte Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Das Gemeindeoberhaupt kündigte für Mittwoch eine Entscheidung an. "Wir lassen garantiert kein rechtsextremes Konzert zu", betonte Lißl.

Man habe Jaksch eine Information übermittelt, nun sei er als Veranstaltungsbehörde am Zug. Er habe am Dienstag mit dem Bezirkshauptmann gesprochen und werde noch einmal die für das Festival Verantwortlichen kontaktieren, sagte der Bürgermeister.

(APA/her)

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