Chodorkowski in nordrussisches Straflager verlegt

Chodorkowski nordrussisches Straflager verlegt
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Der Kremlkritiker soll die nächsten fünf Jahre seiner Haftstrafe in der Teilrepublik Karelien absitzen.

Der inhaftierte Kremlkritiker Michail Chodorkowski (47) ist aus der russischen Hauptstadt Moskau in ein Straflager in dem für sein raues Klima bekannten Norden verlegt worden. Der frühere Ölmanager müsse seine Haftstrafe bis 2016 in der Kolonie Nummer 7 im Kreis Segescha in der Teilrepublik Karelien nahe der finnischen Grenze verbüßen. Das meldete die Agenturen Interfax und RIA Nowosti am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise.

Einen Teil seiner bisherigen Haft hatte Chodorkowski im sibirischen Straflager Tschita verbracht. Den Medienberichten zufolge war Chodorkowski bereits vor Tagen in ein Gefängnis in der Provinz Wologda rund 500 Kilometer nordöstlich von Moskau gebracht worden. Von dort soll er nach Karelien verlegt werden. Chodorkowskis Familie und Anwälte hatten seit Tagen nach eigenen Angaben keinen Hinweis auf den Verbleib von Russlands berühmtestem Häftling.

Nach Ansicht von Angehörigen und Anwälten wollen die Behörden verhindern, dass Chodorkowskis Antrag auf vorzeitige Haftentlassung in Moskau verhandelt wird. Der 2003 verhaftete Chodorkowski war Ende 2010 in einem international kritisierten Verfahren unter anderem wegen Öl-Diebstahls zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. In einem Berufungsverfahren wurde seine Haftstrafe im Mai um ein Jahr auf 13 Jahre reduziert.

(Ag.)

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