Singapur: Effizienz ist alles

(c) EPA (How Hwee Young)
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Eher Konzern als Hochschule: National-Universität in Singapur punktet mit Internationalität und namhaften Partnern. Deren Forscher haben in den vergangenen zehn Jahren mehr als 31.000 Artikel veröffentlicht.

Lediglich zwei Universitäten aus Südostasien schafften es dieses Jahr auf die Liste der 200 besten Unis des „Times Higher Education“-Magazins – und beide befinden sich in Singapur: Auf Platz 174 rangiert die Technische Nanyang-Universität, auf Platz 34 die „Nationale Universität Singapurs (NUS)“. Der Schlüssel zum Erfolg scheint in der Internationalisierung zu liegen. Die Juroren haben Singapurs Nationaluniversität dafür von 100 möglichen Punkten 98,8 gegeben.

Die National-Uni beherbergt 14 Fakultäten an drei Standorten. In gewisser Hinsicht spiegelt sich im Erfolg der Uni auch das Regierungsmodell des Stadtstaates wider: Singapur ist eher ein Konzern als ein Staat. Die Regierung wirbt in der freien Wirtschaft Topmanager ab, um hochrangige Posten in der Bürokratie zu besetzen. Einige von Singapurs Spitzenbürokraten verdienen mehrere Millionen US-Dollar im Jahr. Effizienz ist offenbar alles.

Ähnlich an der Nationaluniversität. Deren Forscher haben in den vergangenen zehn Jahren mehr als 31.000 Artikel veröffentlicht. Das führt zu den alles entscheidenden Zitierungen – und trägt damit stark zu dem hohen Ranking bei. Baustoffkunde liegt an erster Stelle, gefolgt von Disziplinen wie Mathematik und Ingenieurswesen. In Fächern, die nicht zur Weltklasse gehören, müssen die Forscher nacharbeiten. Der vielleicht wichtigste Erfolgsfaktor ist die Zusammenarbeit mit international führenden Universitäten. Studenten der NUS werden virtuell via Videokonferenzen zu Seminaren an Spitzen-Unis zugeschaltet – einer der namhaften Partner: das Massachusetts Institute of Technology, im weltweiten Ranking auf Platz drei. saz

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.06.2011)


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