Die EU-Kommission plant Einschnitte bei den Agrarförderungen. Österreichische Europaabgeordnete protestieren.
Österreichische EU-Abgeordnete kritisieren die Pläne der EU-Kommission für den Finanzrahmen für 2014 bis 2020. Vor allem die angestrebten Kürzungen der Agrarförderungen um 15 Prozent sorgen für Kritik.
Die ÖVP-Europaabgeordnete und Agrarsprecherin ihrer Delegation, Elisabeth Köstinger, nannte die Kürzungen am Donnerstag "inakzeptabel" und "für unsere Bäuerinnen und Bauern existenzbedrohlich." Damit schneide man "dem ländlichen Raum die Lebensader ab".
Die österreichischen Bauern seien doppelt betroffen, weil zusätzlich zu den Kürzungen voraussichtlich auch eine stärkere Umverteilung der Gelder zugunsten der ost- und südosteuropäischen EU-Staaten hinzukomme. Dass im Finanzplan ein neuer Fokus auf die Absicherung der Lebensmittelversorgung gelegt werde, begrüßte Köstinger. Für Forschung und Entwicklung im Bereich der Lebensmittelsicherheit sind 4,5 Milliarden Euro vorgesehen.
SP-Abgeordnete: Mehr Förderung für Biobauern
Die SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach betonte: "Die Kommission soll sich vor allem davor hüten, mit einem Taschenspielertrick die Förderungen in punkte Umweltschutz sowie bei Bio- und Bergbauern zu kürzen. In diesen Bereichen brauchen wir vielmehr eine Ausweitung. Gekürzt werden sollte hingegen bei den Direktzahlungen an die Agrarindustrie."
Kadenbach begrüße aber, dass die Förderungen für die ländliche Entwicklung von 83 auf 90 Milliarden Euro steigen sollen: "Für Österreich ist das ein gutes Signal".
(APA)