Monaco: Finale für die Fürstenhochzeit

(c) REUTERS (ERIC GAILLARD)
  • Drucken

In Gegenwart von 850 prominenten Gästen feierten am Samstag Fürst Albert II. von Monaco und Charlene Wittstock ihre kirchliche Hochzeit. Nun soll das neue Fürstenpaar für die Zukunft der Grimaldi-Dynastie sorgen.

Im Feiern steht das winzige Fürstentum an der Côte d'Azur den ganz Großen in nichts nach. Das bewies Monaco mit den Festlichkeiten zur Hochzeit von Albert II. und der aus Südafrika stammenden Charlene Wittstock, die jetzt als frisch getraute Fürstengattin den offiziellen Titel „Ihre Durchlauchte Hoheit Prinzessin Charlene von Monaco“ trägt. Ziel ihrer Hochzeitsreise soll dem Vernehmen nach Charlenes bisherige Heimat Südafrika sein. Eigentlich wurde die heute 33-jährige blonde und athletisch gebaute Exschwimmerin in Rhodesien (heute Simbabwe) geboren, ihre Familie wanderte später in das Land aus, das Albert II. nun unter der kundigen Führung seiner Gattin besser kennenlernen möchte.

Vergleich mit William und Kate. Natürlich wurden Vergleiche mit der kürzlichen Hochzeitsfeier von Prinz William und Kate in London angestellt. In Sachen Protokoll kann das kleine Fürstentum problemlos mit den Windsors mithalten. Die südliche Atmosphäre, das milde Licht des späten Nachmittags am Mittelmeer verlieh der steifen Zeremonie indes eine romantische Note. Das Paar war bereits am Freitagnachmittag im Kreis der Familie und engeren Freunde zivil getraut worden. Im Anschluss daran zeigten sich die beiden, Charlene ganz in Hellblau ohne Schmuck und Fürst Albert in dunkler Zivilkleidung mit silberfarbener Krawatte, ihrem versammelten Volk vom Balkon des Palastes. Dort ließen sie von den Fotografen und Tausenden von Schaulustigen den obligaten Kuss nach der Trauung verewigen.
Nach einem Bankett mit einem traditionellen südafrikanischen Barbecue im Hafen – für den feierlichen Anlass hatte die kleine monegassische Brauerei eigens ein pinkfarbenes Cranberry-Bier gebraut – war für die Bevölkerung des Fürstentums auch ein Konzert des Elektropopmusikers Jean-Michel Jarre mit einer opulenten Licht- und Lasershow organisiert worden. „Ich werde immer an diesen Moment denken. Vive Monaco“, sagte Charlene nach dem Auftritt auf der Bühne – halb auf Englisch, halb auf Französisch. Es waren die ersten öffentlichen Worte nach der standesamtlichen Hochzeit.
Am Samstag war dann die Stimmung auf dem zur Freiluftkathedrale umgebauten Platz vor dem Fürstenpalast bei der kirchlichen Trauung noch um einiges feierlicher. Der Hof wurde mit einem roten Teppich des Designers Kamyar Moghadam aus Deutschland ausgelegt. Für die Garderobe galten strenge Regeln. Während auf der standesamtlichen Trauung am Freitag schlichte und elegante Kleidung angesagt war, sollten Männer bei der kirchlichen Trauung Cut oder Uniform tragen, die Frauen wiederum sollten mit Hut erscheinen.
Auf den Ehrenplätzen hatten rund um die Zeremonie 850 auserwählte Gäste Platz genommen. Da Albert II. nicht nur ein Jetsetter oder Operettenprinz für die Regenbogenpresse, sondern ein Staatsoberhaupt eines in der UNO und im Europarat vertretenen Staates ist, waren auch zahlreiche Staatspräsidenten zugegen. US-Präsident Barack Obama allerdings hatte, angeblich wegen anderer Verpflichtungen, die Einladung dankend abgelehnt. Der französische Staatschef Nicolas Sarkozy kam, jedoch ohne seine Gattin Carla, die ein Kind erwartet.
Praktisch ausnahmslos anwesend waren hingegen die Königshäuser und -familien sowie der europäische Hochadel, den unzählige Verwandtschaften mit der seit 700 Jahren über Monaco herrschenden Dynastie der Grimaldis verbinden. Unter den exklusiven Gästen, deren definitive Liste lange Zeit unter Verschluss gehalten worden war, befanden sich auch viele mit den beiden befreundete Prominente aus dem Sport, dem Showbusiness und der Modebranche. Erwartet wurden unter anderem Demi Moore samt Ehemann Ashton Kutcher, Ex-James-Bond Roger Moore, Mel Gibson, Naomi Campbell und Karl Lagerfeld. Österreich wurde offiziell durch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle vertreten. Ex-Formel-1-Star Gerhard Berger gehörte als langjähriger Freund des Fürsten ebenfalls zu den Gästen. Ebenso zur kirchlichen Trauung geladen waren Christa Mayrhofer-Dukor (eine Cousine von Grace Kelly) und ihre Tochter, Gräfin Eva Walderdorff. Und auch Hubertus von Hohenlohe stand auf der Gästeliste des Fürstenpaares.
Viel geredet wurde unter anderem über die Zukunft des Paares nach der Hochzeit. In Interviews hatten Albert und Charlene auf die Frage nach ihrer Zukunft ja bereits ungeniert gesagt, dass sie in absehbarer Zeit auch für Nachwuchs sorgen möchten, weil bekanntlich Monaco auf sie setzt, um die Geschichte der Dynastie Grimaldi fortzusetzen. Noch in den Tagen vor dem Hochzeitstermin hatte es indes hartnäckige Gerüchte über einen Streit zwischen Charlene und Albert gegeben. Es hatte sogar geheißen, die Braut wolle die seit Monaten vorbereitete Zeremonie stoppen, weil ihr Bräutigam ihr gewisse Dinge aus seinem Privatleben verheimlicht hatte. Sie habe gar versucht, per Flugzeug zu fliehen, und sei in letzter Minute auf dem Flugplatz von Nizza aufgehalten und umgestimmt worden. Dies wurde von französischen Medien unter Hinweis auf angebliche Informationen aus Polizeikreisen erzählt. Spätestens ihr Jawort hat dies nun definitiv als Klatsch oder allenfalls momentane Verstimmung widerlegt.

Feuerwerk im Hafen. Am Ende verlief nämlich alles weitgehend problemlos. Das Drehbuch der Hochzeit sah vor, dass Charlene in einem von Giorgio Armani entworfenen Kleid mit einer fünf Meter langen Schleppe vor den Altar tritt, wo Albert sie in einer ebenfalls weißen Carabinieri-Fantasieuniform an der Seite des Erzbischofs von Monaco, Monsignore Bernard Barsi, erwartet. Und, wie Grace Kelly bei der letzten Fürstenhochzeit vor 55 Jahren, sollte Charlene nach der Messe ihr Brautbouquet vor der Marienstatue der Kapelle Sainte-Dévote, die der Schutzpatronin von Monaco geweiht ist, niederlegen. Zum Ausklang warteten ein Galadiner und ein Ball im Opernhaus, zum Abschluss der Feier stand ein Feuerwerk auf dem Programm.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Haussegen Monacos Fuerstenpaar haengt
Salon

Monaco: Das Fürstenpaar flittert getrennt

Fürstin Charlene und Albert II. von Monaco schlafen in zwei Betten und küssen sich auf die Wange. Die Boulevardpresse riecht erste Anzeichen für eine Ehekrise.
Charlene und Albert von Monaco
Salon

Kassasturz: Monaco-Hochzeit kostete 20 Millionen Euro

Albert und Charlene von Monaco haben vergangene Woche ein dreitägiges Hochzeitsfest gefeiert. Der Staat und der Fürstenpalast teilen sich die Kosten. Die Einnahmen sind noch nicht bekannt.
Charlene und Albert
Salon

Monaco: Gesammelte Gerüchte zum Fürstenbund

Drei Fluchtversuche, zwei neue Vaterschaftsklagen und ein konfiszierter Pass - pikante Geschichten aus dem Fürstenpalast mit fragwürdigem Wahrheitsgehalt.
Salon

Monaco: Charlene, jenseits von Südafrika

Diese Woche lässt sich das Fürstenpaar in Südafrika feiern. Und auch die Gerüchte wollen nicht verstummen. Die 33-jährige Südafrikanerin wollte scheinbar vor der Hochzeit Monaco den Rücken kehren.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.