"Die Ermittlungen gehen weiter", erklärt die New Yorker Staatsanwaltschaft nach einem Treffen mit den Anwälten des früheren IWF-Chefs.
Die New Yorker Staatsanwaltschaft hält an der Anklage gegen den früheren IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn wegen angeblicher sexueller Übergriffe gegen ein Zimmermädchen fest.
"Die Ermittlungen gehen weiter", erklärte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch nach einem Treffen mit den Anwälten Strauss-Kahns. Zuvor hatten US-Medien spekuliert, dass die Anklage möglicherweise bald ganz fallengelassen werden könnte.
Noch steht DSK also im Verdacht, im Mai in einem New Yorker Hotel ein Zimmermädchen vergewaltigt zu haben. Wegen sich teils widersprechender Aussagen der 32-jährigen Klägerin haben die Ermittler aber inzwischen Zweifel an deren Glaubwürdigkeit.
Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen in der Affäre dürfte dennoch erst zu einem späteren Zeitpunkt fallen, der nächste Gerichtstermin ist am 18. Juli.
Schaden für Sozialisten
In seinem Heimatland Frankreich kommt jedoch weiterer Ärger auf DSK zu: Dort droht ihm wegen der Anzeige der jungen Publizistin Tristane Banon eine zweite Anklage – ebenfalls wegen versuchter Vergewaltigung. Doch nicht nur dem 62-Jährigen selbst, der bis vor Kurzem als aussichtsreichster Präsidentschaftskandidat der französischen Linken gegolten hatte, sondern der ganzen „Parti Socialiste“ (PS) könnte der große Medienrummel um die beiden Vergewaltigungsaffären großen Schaden zufügen.
Die Sozialisten wünschen sich weniger als ein Jahr vor den Wahlen nichts mehr, als endlich wieder eine inhaltliche Debatte führen zu können. „Wir werden die Franzosen ermüden“, sorgt sich auch Parteichefin Martine Aubry. Gerüchten zufolge soll Strauss-Kahn ihr vor wenigen Tagen seine Entscheidung mitgeteilt haben, nach den vielen Anschuldigungen ohnehin nicht an den Vorwahlen teilnehmen zu wollen.
(Ag./red./"Die Presse")