ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz dementiert das Gerücht, der „Report“ könnte eingestellt werden: „Das entbehrt jeder Grundlage". Indes ist er auf der Suche nach einer Kandidatin für sein ORF-Direktorium.
Auf dem Küniglberg kursiert eine Frage: Wird der „Report“ eingestellt? Die SPÖ habe diese Forderung kurz vor der ORF-Wahl bei Generaldirektor Alexander Wrabetz deponiert: weil die Sendung zu kritisch und unberechenbar sei.
Gegenüber der „Presse“ dementiert Wrabetz: „Das entbehrt jeder Grundlage. Der ORF wird den ,Report‘ selbstverständlich beibehalten – mit den handelnden Personen.“ Der „Report“ habe als „kritisches innenpolitisches Magazin im Spektrum der ORF-Programme eine ganz wichtige Stellung“ und werde „auch im Hauptabend bleiben“.
Unterdessen ist Wrabetz auf intensiver Suche nach einer Kandidatin für sein ORF-Direktorium mit internationaler TV-Erfahrung. EBU-Chefin Ingrid Deltenre hat abgewinkt, WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff liegt „keine Anfrage vor“. Kompetente Alternativen gäbe es im ORF: Magazinchefin Waltraud Langer wird gehandelt, auch Moderatorin Ingrid Thurnher sowie Film- und Serienchefin Andrea Bogad-Radatz. Im Landesstudio Salzburg werden der dortigen Programmchefin Elfi Geiblinger gute Chancen auf den Direktorenjob eingeräumt, in Kärnten der „Kärnten heute“-Chefin vom Dienst Karin Bernhard. Und in Wien darf Brigitte Wolf mit ihrer Verlängerung rechnen.
Kritik an ORF-Karriere von Stiftungsräten
Der ORF-Redakteursrat macht sich Sorgen um die Unabhängigkeit des ORF, falls Stiftungsräte, die am 9. August den Generaldirektor bestellen, anschließend in ORF-Führungspositionen gehoben werden. Das „wäre eine fatale Optik“ und „würde den Eindruck erwecken: Eine Hand wäscht die andere“, warnte Redakteurssprecher Dieter Bornemann. Chancen auf ORF-Jobs werden Niko Pelinka, Brigitte Kulovits-Rupp, Michael Götzhaber (alle SP) sowie Helmut Krieghofer (VP) nachgesagt. i. w./apa