ORF: Ab 2012 keine Onlinedirektion mehr vorgesehen

Online-Bilanz: ORF lässt Apps für die TVthek prüfen
Online-Bilanz: ORF lässt Apps für die TVthek prüfen(c) ORF (Hans Leitner)
  • Drucken

Diese soll in einer anderen Direktion aufgehen. Der bisherige Onlinechef zog positive Bilanz. Der ORF überlegt für die Zukunft eigene Apps anzubieten.

ORF-Onlinedirektor Thomas Prantner zog am Dienstag eine umfassende "sehr positive Leistungsbilanz 2007 bis 2011" und hob dabei auch die Highlights seiner Amtsperiode hervor. Lob gab es auch von General Alexander Wrabetz, der Prantner und sein Team für die "sehr gute Arbeit" dankte. Die Onlinedirektion soll trotzdem, voraussichtlich, ab 2012 in anderen ORF-Direktionen aufgehen, gab der ORF bekannt.

Generaldirektor Alexander Wrabetz betonte, dass der ORF  "auch in Zukunft die Strategie des Ausbaus der Live- und On-Demand-Angebote, vor allem auch für den mobilen Bereich, fortsetzen" wird.

TVthek: Zentrale Leistung der Onlinedirektion

Eine der zentralen Leistungen der Onlinedirektion war die Einführung der ORF-TVthek, mit der "ein wichtiger Schritt in unserer Plattformstrategie erfolgreich umgesetzt" wurde, sagte Wrabetz weiters.

Die TVthek wird laut Onlinemessung ÖWA monatlich von knapp einer halben Million Österreicher genutzt und verzeichnet im Monatsschnitt 8,4 Millionen Abrufe. Aktuell können 70 Sendungen abgerufen werden. Ab August diesen Jahres sollen es 100 Sendungen sein. Hinzu kommen Unterhaltungsformate wie die "Millionenshow", Sportsendungen, Sendungen des Kinderprogramms, sowie Dokus, Serien und Spielfilme. Noch in diesem Jahr, genauer gesagt im vierten Quartal, will Prantner die Radiothek on Air bringen.

Hinsichtlich der Vermarktung der TVthek zeigte sich der Onlinedirektor abwartend. Um den Verkauf von Werbung gehe es nur in zweiter Linie, betonte Prantner. "Unbestritten ist, dass der Bereich Videovermarktung immer stärkere Bedeutung innerhalb der Onlinewerbung bekommt. Daher ist das ein wichtiges Zukunftsthema mit Potenzial für uns."

Modernisierungsschübe für ORF.at

Auch mit der Entwicklung von ORF.at zeigte sich der Onlinedirektor zufrieden: Die Marktführerschaft am Onlinemarkt konnte behauptet werden. Im vierten Quartal 2010 wurde erstmals die 2,5-Millionen-User-Grenze überschritten. Mehrere Seiten wurden einem Relaunch unterzogen, Modernisierungsschübe für wetter.ORF.at, oesterreich.ORF.at, zib.ORF.at und insider.ORF.at sollen noch in diesem Jahr folgen. Auch in der Online-Vermarktung gab "ein kontinuierliches Wachstum", bei "Mobile TV" konnte "die Onlinedirektion entscheidende Schritte setzen", ergänzte Prantner im Interview.

Eigene Apps für Handy und Tablet möglich

Eigene ORF-Apps, zum Beispiel für iPhone oder iPad schließt Prantner nicht aus: "Wir werden rechtlich und sachlich prüfen, was möglich ist. Die nächsten Projekte könnten Apps für die ORF-TVthek, die neue ZiB-Site und alle Regionalradios sein." Bislang konnten Handy- und Tablet-User die TVthek über die Website des ORF aufrufen.

Keine Onlinedirektion im Konzept von Wrabetz

Prantner zufolge haben "Online und neue Medien heute im ORF einen allgemein akzeptierten Stellenwert und sind auf gleicher Augenhöhe mit Fernsehen und Radio". Trotzdem wird es künftig wohl keine eigene Onlinedirektion mehr geben. Wrabetz will sich jedenfalls im Bewerbungskonzept für seine Wiederwahl auf vier Direktionen fokussieren: Fernsehdirektion, Radiodirektion, Kaufmännische Direktion, Technische Direktion.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.