Nudelsieb-Foto: "Nicht aus religiösen Gründen"

Nudelsieb Fuehrerschein Nicht religioesen
Nudelsieb Fuehrerschein Nicht religioesen(c) EPA (NIKO ALM)
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Ein Führerschein-Foto mit Nudelsieb: Die Aktion des Atheisten Niko Alm schlägt Wellen. Doch die Behörden widersprechen seinen Darstellungen.

Dem Wiener Unternehmer und bekennenden Atheisten Niko Alm wurde ein Führerschein mit Nudelsieb auf dem Passfoto angeblich als "religiöse Kopfbedeckung" genehmigt. Die Aktion hat nicht nur in Österreich für Aufsehen gesorgt. Nun wollen ihm "Pastafari" aus anderen Staaten nacheifern.

Juristen sind sich indes uneinig, welche Kriterien nun für Führerscheinfotos tatsächlich gelten. Mittlerweile wurde ein Wettbewerb um die kreativste konfessionelle Kopfbedeckung ausgeschrieben.

"Nicht aus religiösen Gründen genehmigt"

Die österreichischen Behörden reagierten einen Tag nach Bekanntwerden der Aktion. "Dieses Foto wurde nicht aus religiösen Gründen genehmigt", sagte Manfred Reinthaler, Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Wien, gegenüber religion.ORF.at. "Bei Lichtbildern für den Führerschein ist das einzige Kriterium, dass das ganze Gesicht erkennbar sein muss."

Alm hatte sich auf eine Broschüre des Verkehrsministeriums berufen, in der dies anders gesehen wird. Der Leiter der Rechtsabteilung im Kuratorium für Verkehrssicherheit, Armin Kaltenegger, sagte dem "Kurier": "Kopfbedeckungen werden nur Mitgliedern staatlich anerkannter Religionen erlaubt." Beim "Pastafarianismus", auf den sich Alm beruft, ist dies nicht der Fall.

Deutsche "Pastafari": "Eifern wir ihm nach"

Beim deutschen Ableger der satirischen Religion wurde Alms Ausweis-Coup begeistert aufgenommen: "Ihr, meine Brüder und Schwestern in Deutschland, der Schweiz und natürlich auch in Österreich, eifern wir ihm nach", appellierte der Vorsitzende der "Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters e.V.", Rüdiger Weida alias "Bruder Spaghettus", in seinem Blog an Gleichgesinnte.

Auch in Österreich stellen sich die Behörden nun auf Trittbrettfahrer ein. Zudem haben die Initiatoren des Volksbegehrens gegen "Kirchenprivilegien", deren Sprecher Alm ist, zum Wettbewerb "Pimp your head" aufgerufen. "Sende dein Porträtfoto mit der kreativsten konfessionellen Kopfbedeckung ein und gewinn eine Reise nach Kuba!", so die Aufforderung.

(c) EPA (NIKO ALM)

Kommt Gesetzesnovelle?

Polizeisprecher Reinthaler kann sich vorstellen, dass nun die Politik eingreift: "Etwa durch eine Gesetzesnovelle, die Führerscheinfotos exakt definiert." Anhänger Alms hatten nach Bekanntwerden der Führerscheingenehmigung bei einem Nudelimbiss ihren Erfolg gefeiert - inklusive Sieb auf dem Kopf.

Am Donnerstag gibt Alm, der derzeit Medienanfragen aus aller Welt bekommt, eine Pressekonferenz in Wien.

(APA/red.)

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